Bild: WDR/GörgenDass die Austragung des Eurovision Song Contest nicht nur mit Prestige, sondern auch ansehnlichen Kosten verbunden ist, war abzusehen - die Summe von 12 Millionen Euro macht aktuell die Runde. Dass allerdings die Finanzierungsmodalitäten immer noch nicht genau geklärt sind, lässt aktuell Raum für viele Spekulationen und bietet Kritikern Angriffsfläche. So auch die Entscheidung des beim ESC federführenden NDR, auf hunderte unbezahlter Helfer bei der Realisierung des Events zurückzugreifen.

In konkreten Zahlen: Eine Woche lang sollen in Düsseldorf 500 sogenannte Volunteers rund um die anfallenden Arbeiten der finalen Vorbereitung und Umsetzung des ESC eingesetzt werden. Anstelle von Bezahlung wirbt der NDR um interessierte Hilfskräfte mit der Aussicht, "das einzigartige Flair der größten Musikshow der Welt" erleben zu können. Eine Währung, mit der sich ver.di nicht anfreunden will - die Gewerkschaft verteilte bereits Flugblätter, laut denen ESC-Projektleiter Ralf Quibeldey für diese Idee den "NDR Einsparpreis in Marmor" erhalten solle.



Damit schiesst die Gewerkschaft mit ihrer Namensanspielung gleichzeitig gegen den NDR-Intendanten Lutz Marmor, der laut ver.di ab 2013 zusätzlich zu den bereits auf den Weg gebrachten Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro noch weitere 130 bis 160 Millionen einsparen wolle - was der Intendant wiederum seinerseits bestreitet, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Auch Teile der eigenen Belegschaft sollen das Vorhaben des NDR strikt ablehnen. Im Verbund mit der Gewerkschafts-Aktion zeigt dies in aller Deutlichkeit, wie groß das Konfliktpotential rund um die ESC-Übertragung und deren Finanzierung ist.