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Den Öffentlich-Rechtlichen ist der Spaß an der Tour de France in den vergangenen Jahren offenbar gehörig vergangen. Zuletzt fuhren ARD und ZDF die Sendestrecken deutlich zurück - in Zukunft wollen sie sogar komplett auf eine Übertragung verzichten.

Hintergrund ist der Ende 2011 auslaufende Vertrag mit der Tour-Organisation Aso. Am Dienstag bestätigten ARD und ZDF einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach beide Sender Vertrag nicht mehr verlängern werden. Positiver Nebeneffekt einer solchen Entscheidung: Das Profil der Sender wird durch die Distanzierung zur Dopingproblematik, die durch den Positivtest des Vorjahressiegers Alberto Contador erneut in den Mittelpunkt rückte, geschärft.

Und nicht nur das: Rund drei Millionen Euro werden die Öffentlich-Rechtlichen künftig. Doch vor allem die mäßigen Quoten gaben wohl den Ausschlag: "Das bedeutendste Radrennen der Welt findet bei den deutschen Fernsehzuschauern nur noch eine geringe Akzeptanz, die lange Live-Strecken nicht mehr rechtfertigt." Beide Sender wollen aber auch weiterhin nachrichtlich in ihren Sport-Regelsendungen über die Tour de France berichten.

Ein Ausstieg von ARD und ZDF dürfte vor allem Eurosport freuen, wo man für diesen Fall wohl mit deutlich steigenden Quoten bei den Tour-Übertragungen rechnen könnte. Zugute kommen Eurosport auch weitere Einsparungen an der Sportberichterstattung: Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Leichtathletik-WM in diesem Jahr aus Kostengründen nicht live ausgestrahlt werden soll (DWDL.de berichtete). Auch hier könnte Eurosport als einziger Sender hierzulande Live-Bilder ausstrahlen.