Lets dance© RTL
Kaum ein Sender hat in den vergangenen Jahren seine Programmierung so perfektioniert wie RTL. Im vergangenen November erhielt der Kölner Sender für die beste Programmplanung sogar den neu ins Leben gerufenen Kress Award der Kollegen vom "kressreport". Der Erfolg des Senders macht kaum Experimente nötig. Anders als bei der Konkurrenz sind also die Programmierungen vieler Formate erwartbar - was auf der einen Seite vielleicht langweilig klingt, ist auf der anderen Seite wohl der Schlüssel zum Erfolg.

Doch mit der neuen Staffel von "Let's dance" wagt RTL ein Experiment - und schon wird die simple Ankündigung eines Sendestarts interessant. Wie RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer am Donnerstagmorgen gegenüber DWDL.de bestätigt, wird die vierte Staffel des Promi-Tanzwettbewerbs nicht wie Staffel 3 am Freitagabend, sondern ab dem 23. März immer mittwochs um 20.15 Uhr laufen. Dahinter steckt ein spannendes Experiment: Der Freitagabend nach "Wer wird Millionär", lange das einzige große Sorgenkind im RTL-Programm, ist zwar noch nicht zurück zu alter Stärke des früheren Comedy-Booms. Aber mit Comedy-Liveprogrammen und der "Ultimativen Chartshow" kann man erstmal recht zufrieden sein.

 

 

Doch am Mittwochabend, das ist kein Geheimnis, schwächeln die Real Life-Formate. An den Marken will man festhalten, wie Real Life-Chef Markus Küttner zuletzt noch im DWDL.de-Interview betonte. Eine Pause um in Ruhe an den Formaten zu arbeiten, kommt da wohl sehr gelegen. Und wenn "Let's dance" der erwartete Zuschauererfolg wird, könnte es auch zusätzlich Steffen Hallaschka bei "Stern TV" helfen. Ausgerechnet in der Anfangsphase des gerade vererbten Magazins wären schwächelnde Real Life-Formate im Vorlauf sicher nicht förderlich.

Auch wenn "Let's dance" am Mittwochabend eine Überraschung ist, so folgt sie dem bei der Mediengruppe RTL Deutschland verfolgten Ziel der Komplementärprogrammierung: Abgesehen von ein paar Folgen "Rette die Million" pro Jahr im ZDF, setzt am Mittwochabend niemand auf Show. Das ist perspektivisch interessant. Aber es hängt erstmal vom Erfolg der Tanzshow mit dem neuen Moderationsduo Sylvie van der Vaart und Daniel Hartwich ab, wie RTL diesen Abend der Woche künftig programmieren könnte. Die Real Life-Formate bekommen in jedem Fall Konkurrenz.

Unterdessen ist auch die Jury-Besetzung für die neue Staffel bekannt. Nicht mehr als "Punktrichter" mit dabei sein werden Peter Kraus und Isabel Edvardsson. Letztere tritt abe wieder als Profi-Tänzerin gemeinsam mit einem Promi an. Dafür wechselt Motsi Mabuse, die in den letzten Jahren als Tänzerin dabei war, hinter das Jury-Pult. Statt Peter Kraus wird in diesem Jahr Roman Frieling als Juror mit dabei sein. Der 37-Jährige ist Tanzsporttrainer und Wertungsrichter, bringt also Sachverstand mit. Weiter mit dabei ist neben dem natürlich gesetzten Joachim Llambi weiterhin Harald Glööckler.