Wetten, dass..? Februar 2010© ZDF/Carmen Sauerbrei
"Der Boden bestand aus Plastikmatten in denen sich Annette Friers beinahe das Bein gebrochen hätte, als sie dem Kandidaten die Hand geben wollte, und natürlich kann ein Mensch, der von einer zwei Meter hohen Leiter fällt, sich auch bequem das Kreuz brechen. Ich würde bei meinen Moderationen dauernd den Sicherheitsmodus einschalten", sagte Gottschalk in der "SZ".

"Alle wissen zwar, warum es bei mir jetzt immer so zahm zugeht, aber dieses Verständnis würde sich bald abnutzen. Ich stehe nach wie vor im direkten Quotenvergleich, und kann mich nicht auf Dauer auf eine Lex Samuel berufen." Ein neuer Moderator habe diese Probleme nicht. Er könne zudem nicht mehr reflexhaft arbeiten, sagte Gottschalk. "Ich bräuchte einen doppelten Boden, ich müsste mich anschnallen, man würde meiner Moderation eine Anstrengung anmerken, und das wäre das Ende."

 

Bei der Dezember-Sendung hatte Gottschalk dagegen nach eigener Aussage noch den Plan, "in einer sich verändernden Fernsehlandschaft ein Zeichen zu setzen. Wir hatten am Nachmittag eine Probe: Justin Bieber saß am Schlagzeug, ich am Klavier, Phil Collins und Cher haben gesungen, Otto an der Gitarre. In dieser Besetzung wollten wir am Ende der Sendung Jingle Bells spielen." Für die Außenwette habe sich ein Kandidat Eisblöcke unter die Schuhe geschraubt und sich von einem Motorrad mit 200 Stundenkilometern über eine Landebahn ziehen lassen.

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"Von den Eisblöcken war am Ende fast nichts mehr übrig. Bei der Probe ist ihm der eine Eisklotz weggefallen, da ist er auf einem Bein weiter gesurft. Da hatte ich noch mehr Schiss als bei Samuel", gab Gottschalk im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" zu. "Das war eine Sendung, von der wir sagten: Wenn wir damit keine zwölf Millionen Zuschauer kriegen, dann können wir es gleich lassen. Und wenn wir zwölf Millionen haben, dann lebe ich den Rest der Staffel von den Brosamen. So hatte ich mir das vorgestellt. Und dann war nach 20 Minuten Schluss."

Schluss ist nun allerdings noch lange nicht: Auch nach der Mallorca-Show wird Thomas Gottschalk noch drei weitere Ausgaben präsentieren - zu den regulären Wetten werden sich dann allerdings Rückblicke auf die vergangenen dreißig Jahre gesellen. Gottschalk: "Es gab da feste Verträge, und die Hallen waren schon gebucht. Ich konnte und wollte das ZDF da nicht drauf sitzen lassen." Nun wolle er jedoch zunächst seine Abschiedstournee genießen und die vorgezogenen Nachrufe lesen. Was ihm danach fehlen wird, wisse er noch nicht. "Viele Männer würden ihre Frauen nicht verlassen, wenn sie wüssten, was ihnen fehlen wird. Ich bin bei meiner geblieben."