Gleich fünf Talkshows wird Das Erste ab Herbst im Programm haben, wenn auch Günther Jauch in die Riege der Gesprächsleiter hinzustößt. Um einem Buhlen um Gäste und Themen vorzubeugen, haben sich Vertreter aller fünf Talk-Redaktionen bereits jetzt mit ARD-Chefredakteur Thomas Baumann getroffen.
Ziel ist es, künftig Transparenz herzustellen. Wie der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, ist eine gemeinsame Datenbank in Planung, auf die alle Redaktionen Zugriff haben. Darin sollen geplante Themen und angefragte Gäste eingetragen werden. Grundsätzlich soll dem Bericht zufolge das Prinzip des ersten Zugriffs gelten: Wer einen Gast schon lange eingeplant hat, soll nicht plötzlich von einem anderen Star-Talker düpiert werden.
ARD-Chefredakteur Baumann fällt die unliebsame Aufgabe zu, künftig bei Streits zu schlichten oder im Extremfall gar zu entscheiden, welcher Gast in welche Sendung darf. Er wolle aber auch nicht permanent den Schiedsrichter spielen, sondern nur selten eingreifen, gab Baumann laut "Spiegel" den Redaktionsvertretern zu verstehen. In den Talkshow-Teams werden offenbar den Hoffnungen auf mehr Kollegialität durch Transparenz wenig Chancen eingeräumt. Wenn ein Thema dominant ist, werde es weiter Debatten-Einerlei geben - so wie dies in den vergangenen Tagen etwa beim Thema Guttenberg der Fall gewesen sei.