Viva Plus will mit Seherwünschen verdienen

Auf diese Weise sollen zunächst einmal 30 Prozent der Einnahmen der TV-Station erwirtschaftet werden, berichtet das Handelsblatt. Demnach habe Viva Plus mit der Wunschclip-Sendung "Get the clip" positive Erfahrungen gesammelt. Bis 2004 soll der defizitäre Sender schwarze Zahlen liefern. Mit dem neuen Konzept beschreitet Viva Plus einen Weg dahin, der dem des Transaktionsfernsehens Neun Live nicht unähnlich ist.

Viva Plus soll die Zuseher künftig vor allem durch ein der Zeit angepasstes "Wunschkonzert", so genannte Votings, anlocken. "Der Zuschauer kann sein ganz persönliches Viva zusammenbauen", verspricht Dieter Gorny, Vorstandschef der Viva Media AG. Schon jetzt rufen in der Wunsch-Sendung "Get the clip" pro Stunde 8.000 Zuschauer an. Mit den Anrufen und SMS-Wünschen soll künftig auch Geld verdient werden, laut Handelsblatt 30 Prozent der Einnahmen - für den Anfang.

Viva Plus, ein Joint Venture der Viva Media AG (51 Prozent) und AOL Time Warner (49 Prozent), war Anfang des Jahres als "CNN des Musikfernsehens" gestartet. Der Abschied von diesem Konzept wird auch durch das Verschwinden des "teuren Korrespondentennetzes" eingeläutet. Bisher gab es Viva-Plus-Korrespondenten in London, Los Angeles, München, Berlin, Hamburg und Köln. Die Redaktionen von Viva Plus wurden bereits mit denen des Mutter-Senders Viva zusammengelegt. Die Kehrtwende bei Viva Plus erfolgte laut Handelsblatt in enger Absprache mit Minderheitsgesellschafter AOL Time Warner, der sein Engagement bei Viva ausbauen will. AOL TW hält zurzeit 30,6 Prozent an der Viva Media AG.