NDR-Programmdirektor Frank Beckmann wehrt sich gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal beim Kika. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der MDR Schadensersatzansprüche gegen den früheren Kika-Geschäftsführer prüfe.

"Hinweise, die den Vorwurf einer krankhaften Spielleidenschaft gegenüber dem Herstellungsleiter gerechtfertigt hätten, hatte ich nicht", sagt Beckmann gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Zugleich räumte er allerdings ein, gemeinsam mit Mitgliedern aus Kinderprogramm-Redaktionen und dem nun beschuldigten Herstellungsleiter in Baden-Baden ein Spielcasino besucht zu haben. Das sei allerdings vor elf Jahren gewesen und damit vor seiner Amtszeit Kika-Geschäftsführer.

Auch der ehemalige MDR-Fernsehdirektor Hennig Röhl wehrt sich gegen entsprechende Vorwürfe gegen ihn. "Das ist völliger Quatsch", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er habe den MDR im Februar 2001 verlassen. Der Hauptverdächtige im KiKa-Betrugsfall, Ex-Produktionsleiter Marco K, hatte mit seinen kriminellen Aktivitäten nach bisherigen Erkenntnissen erst 2002 begonnen. "Die kriminellen Strukturen dort hätte ich gar nicht sehen können", betonte Röhl.

Beim Kika soll der Beschuldigte Marco K. Scheingeschäfte abgewickelt haben. Von ihm fordert der MDR Schadensersatz in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro, man prüfe den Widerruf seiner MDR-Betriebsrente, weitere Ansprüche könnten folgen. Der MDR will auch vom Finanzamt Berlin die Umsatzsteuer zurückfordern, die auf die Scheinrechnungen real gezahlt wurde.