Am Ende ging alles ganz schnell: Eigentlich sollte das Signal des Ersten nach Afghanistan zum 1. April abgeschaltet werden, doch die Kritik von Politikern und Verbänden war offenbar zu stark - und so kündigte die ARD bereits nach wenigen Tagen an, alles wieder rückgängig zu machen. Möglicherweise könnte der Druck aber auch von einer anderen Seite erhöht worden sein.

Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, soll der Bezahlsender Sky dem Bundesverteidigungsministerium angeboten haben, die in Afghanistan stationierten Soldaten unentgeltlich über die Bundesliga zu informieren. Alleine schon aus Imagegründen wäre das jedoch für die ARD ein Desaster gewesen - von einem "PR-Gau" ist die Rede, wenn Sky, aber nicht die ARD mit ihrer "Sportschau" die Bundeswehr mit Fußball-Berichten aus Deutschland versorgt hätte.

Ganz neu wäre die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Sky übrigens nicht gewesen, denn dem "Abendblatt" zufolge läuft das Programm des Pay-TV-Senders schon jetzt in einigen deutschen Kasernen zu Sonderkonditionen. Ein ARD-Sprecher betonte allerdings, dass das Sky-Angebot die Entscheidung, die Satellitenverbindung nach Afghanistan nun doch nicht zu beenden, nicht beeinflusst habe. Ende März hatte die ARD die Abschaltung der Übertragung nach Afghanistan noch mit zu hohen Kosten begründet.

32.000 Euro netto soll die Verbreitung zuletzt monatlich gekostet haben - offenbar deutlich zu viel aus Sicht der ARD-Verantwortlichen. Wie viel man nun für die Übertragung zahlt, ist allerdings unklar. Einzig von einer "guten Lösung" mit dem Satellitenbetreiber Eutelsat war vor einigen Tagen die Rede. Die vorgenommene Kehrtwende war im Übrigen nicht die erste: Bereits im vergangenen Jahr hatte die ARD zeitweise das Signal abgeschaltet. Kurios: Nach heftigen Protesten war Das Erste damals in Afghanistan plötzlich zeitweise sogar über zwei Satelliten zu empfangen.