RTL und N24 streiten: Wer ging zuerst auf Sendung?

Bild: ScreenshotWie schon bei anderen, meist tragischen Ereignissen, dauerte es nicht lange bis RTL am Freitagmittag stolz eine Pressemitteilung herausgab und sich mit der schnellsten Sondersendung zum Geiseldrama in Russland brüstete.

Die Aussage der Kölner: Man berichte seit 11.21 Uhr vom Sturm russischer Sondereinsatzkräfte auf die Schule in Beslan. Nach Eingang einer ersten Eilmeldung der Nachrichtenagentur Reuters um 11.08 Uhr ging RTL mit "Punkt 12"-Moderatorin Katja Burkard nur wenige Minuten später als erster
Fernsehsender live auf Sendung.

Am Nachmittag dann der Konter von N24, der diese Aussage für falsch hält. Bei dem Nachrichtensender stört man sich offenbar an der Aussage "als erster Fernsehsender live auf Sendung". So liest sich eine Mitteilung des Nachrichtensenders vom Freitagnachmittag wie eine direkte Antwort auf RTL.

Foto: N24Der Nachrichten- und Informationssender habe als erster deutscher Fernsehsender um 11:17 Uhr Live-Bilder der Geiselnahme im südrussischen Beslan ausgestrahlt. Während einer Live-Telefonschalte mit dem Korrespondenten Christoph Wanner in Beslan um 11:00 Uhr, ereigneten sich in der von Geiselnehmern besetzten Schule zwei Explosionen. N24 strahlte die entsprechenden Live-Bilder ab 11:17 Uhr aus. Die Erstürmung der Schule durch russische Sondereinsatzkräfte verkündete N24 ebenfalls als erster deutscher Fernsehsender.

Am Samstagmorgen setzt RTL das PingPong-Spiel um die ersten Live-Bilder fort und vermeldet weiterhin entgegen der Aussagen von N24: "Als erster Fernsehsender unterbrach RTL um 11.21 Uhr sein laufendes Programm und informierte in der Folge über zwei Stunden Nonstop über die dramatische Rettungsaktion russischer Spezialeinsatzkräfte."