Der Hessische Rundfunk (hr) hat seinen Haushalt 2010 mit einem Minus von 7,5 Millionen Euro abgeschlossen. Wie der Sender mitteilte, stehen in der Jahresrechnung 2010 Erträge von 488,2 Millionen Euro den Aufwendungen von 495,7 Millionen Euro gegenüber. Das Eigenkapital sank dadurch um 7,5 Millionen auf 26,8 Millionen Euro.

Der hr-Rundfunkrat genehmigte den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2010 und entlastete den Verwaltungsrat sowie den Intendanten einstimmig. "Während die Kosten steigen, nehmen Gebührenbefreiungen und Forderungsausfälle ständig zu", sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Jörn Dulige. Auch die Umstellung auf das neue Abgabesystem sei in ihrer Auswirkung nicht eindeutig zu kalkulieren.



Trotz allem zeigte sich hr-Intendant Dr. Helmut Reitze zufrieden mit der Entwicklung - zumal die Akzeptanz beim Publikum gestiegen sei. Die sechs Radioprogramme des hr hätten erstmals die Marke von 2,5 Millionen Hörern pro Tag geknackt, das seien 800.000 Hörer pro Tag mehr als im Jahr 2002. Das hr-fernsehen erreichte zudem mit einem Marktanteil von 6,5 Prozent das beste Ergebnis seit 20 Jahren. Zudem gelang auch hr-online mit 44 Millionen Visits ein neuer Rekord.

"Weil wir intensiv sparen müssen, sinken die Etats. Und trotzdem steigt der Erfolg beim Publikum", sagte Reitze und zog zugleich einen Fußball-Vergleich heran. "Vielleicht ist es beim hr wie dieses Jahr in der Bundesliga: Die Kleinen und Ärmeren sind erfolgreicher, weil die Mannschaft besser harmoniert, weil sie moderner, flinker und ideenreicher sind. Ich hoffe, dieses Kunststück gelingt uns auch in den nächsten Jahren, denn der Sparzwang bleibt bestehen - der Haushalt kann nicht dauerhaft Verlust ausweisen."