Gleich sechs Bewerbungen sind für eine Zulassung als Veranstalter einer Drittsendezeit im Programm von Sat.1 eingegangen. Das ist das Ergebnis der Ausschreibung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) in Ludwigshafen. Chancen rechnen sich dabei unter anderem Alexander Kluges DCTP und N24 Media aus.

Daneben gehören auch News and Pictures, Eikon Media, meta productions und die MO.TIVI Filmproduktion zu den Bewerbern. Es geht dabei um die Vergabe von Drittsendezeit ab dem 1. Juni 2013 - bis dahin wird das Verfahren noch einige Zeit in Anspruch nehmen.Am Verfahren zur Auswahl und Erlaubniserteilung ist die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) gleich zwei Mal beteiligt.

Frühestens Ende des Jahres oder Anfang 2012 sei daher mit einer Entscheidung zu rechnen, so die LMK. Die Drittsendezeit ist bei den Veranstaltern beliebt, können sie doch frei von Quotendruck ihre Sendungen im Programm unterbringen - weil so manches Format jedoch nur wenige Zuschauer erreicht, ist die Regelung bei den Sendern recht unpopulär. Derzeit sind RTL und Sat.1 zur Ausstrahlung solcher Drittsendezeiten verpflichtet, weil sie als marktstärkste Programme des privaten Fernsehens einen hohen meinungsbildenden Einfluss haben.

Die Veranstalter von Drittsendezeiten sind unabhängig und erhalten eigene Erlaubnisse für ihre Formate, deren Inhalte einen Beitrag zur Vielfalt insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung und Information leisten sollen. Aktuell fallen in diese Kategorie bei Sat.1 zum Beispiel "Planetopia" und die "Spiegel TV Reportage" - beides Formate, die zumeist nicht gerade mit guten Zuschauerzahlen glänzen.