2022 wird der RBB Teile seines Vorabendprogramms reformieren. Konkret heißt das, dass die Ländermagazine "RBB um 6" und "zibb" zum Jahresende eingestellt werden. Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus hatte schon vor einigen Wochen erklärt, man könne das neue Vorabendprogramm "deutlich günstiger produzieren". Nach Angaben des ARD-Freienrates, die die RBB-Pressestelle gegenüber DWDL.de bestätigt hat, werden durch die Programmreform rund zwei Millionen Euro pro Jahr eingespart. Laut Freienrat werde "wie so oft" auf dem Rücken der Freien gespart. "Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen arbeiten teilweise seit 30 Jahren für den Sender – eine verbindliche Beschäftigungsperspektive über das Jahr 2021 hinaus will ihnen der RBB trotzdem nicht geben", heißt es in einer Stellungnahme des ARD-Freienrats, der für die Rundfunkfreien "dringend mehr Beschäftigungssicherheit" einfordert.

Betroffen von der Streichung von "RBB um 6" und "zibb" sind nach Angaben der Interessensvertretung 75 Personen. An diese Zahl von Mitarbeitenden habe man Ankündigungen verschickt, die darüber informieren, dass die Betroffenen voraussichtlich nicht mehr im gleichen Umfang wie bisher beschäftigt werden können, bestätigt der Sender. Die Änderungen würden jedoch nicht dazu führen, dass "75 Kolleginnen oder Kollegen keine Aufträge mehr bekommen werden." Zum einen seien darunter auch Reporterinnen und Reporter, die nur sehr selten für "zibb" gearbeitet haben. Zum anderen stehe der Weg in andere RBB-Redaktionen offen.

Schließlich würde der Sender auch für die neuen Formate erfahrene Kolleginnen und Kollegen benötigen. "Beispielsweise bauen wir gerade unserer Regionalberichterstattung aus, in dem wir für bestimme Gebiete eigene Regionalkorrespondentinnen und -korrespondenten einsetzen", sagt eine Sprecherin des RBB und teilt zudem mit, auch die Regionalstudios des Senders würden sich über Unterstützung freuen.

Soziale Härtefälle will man verhindern

Letztlich aber würde Sparen eben bedeuten, dass "wir nicht jeden freien Mitarbeiter und jede freie Mitarbeiterin in gleichem Umfang werden weiterbeschäftigen können", so die RBB-Sprecherin. Soziale Härtefälle sollen jedoch vermieden werden.

Ab 2022 soll der neue Vorabend um 18 Uhr mit 15 Minuten langen Nachrichten namens "RBB 24" starten. Danach folgen ein neu konzipiertes Ratgeber-Format und ein Vorabend-Talk. Prominente und interessante Menschen aus Berlin und Brandenburg sollen darin mit den Moderatoren, die noch nicht feststehen, diskutieren. Ab 19:30 Uhr bleiben die Magazine "Brandenburg Aktuell" und "Abendschau" von den Umbauten unberührt. 

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