Der Südwestrundfunk (SWR) hält auch weiterhin zu seinem Chefreporter Thomas Leif fest. Den Finanzskandal des Journalisten bezeichnete eine SWR-Sprecherin gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus" als dessen "Privatsache". Gegen Leif, der im SWR Fernsehen die konfrontative Talkshow "2+Leif" moderiert, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wiesbaden wegen Betrug und Untreue.
Er soll als Vorsitzender der Journalistenvereinigung Netwerk Recherche Einnahmen verschwiegen und somit Fördergelder der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) erschlichen haben - der Verein zahlte inzwischen bereits rund 75.000 Euro Steuergelder zurück. Der "Spiegel" hatte in der vergangenen Woche allerdings berichtet, dass auch die BPB nicht ganz unschuldig sei.
So verzichtete die Behörde vor vier Jahren offenbar auf eine Detailprüfung und legte die Fördersumme selbst fest. Netzwerk Recherche will daher von den an die BPB zurückgezahlten 75.000 Euro Fördermitteln knapp 20.000 wieder einfordern. Bei der BPB hieß es, die Vorgänge seien "Gegenstand der aktuell andauernden internen Prüfung".