Auch Springer-Chef Döpfner müsste diesem Denkanstoß folgen können: Denn so wie Bewegtbild über alle Meiden hinweg vergleichbar werden müsse, sollte es auch bei In-Page oder Audio-Werbung möglich sein, so der Gedanke den IP Deutschland zur "content-basierten Werbemittelwährung" in den kommenden Monaten in den entsprechenden Gremien diskutieren lassen will. Zu allererst natürlich unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), die die Quoten und Zuschauerzahlen für die deutschen TV-Sender ermittelt.Es gebe einen "ehrgeizigen Zeitplan", kündigte Krapf dazu an. Ende nächsten Jahres will man - ohne konkreter zu werden - "deutlich weiter" sein.
Und dann ist da noch ein Wunsch, der von IP Deutschland wie der Mediengruppe RTL Deutschland, respektive Martin Krapf und Anke Schäferkordt. Leistung muss sich wieder lohnen. Anke Schäferkordt betonte in diesem Zusammenhang, dass es nicht allein um die Mediengruppe RTL Deutschland gehe, wenn sie im internationalen Vergleich immer wieder feststelle, dass das Medium TV in Deutschland bei der Verteilung der Werbespendings aus ihrer Sicht ungerechtfertigterweise hinter dem Medium Print liege. Und das obwohl das Fernsehen in Deutschland meistgenutztes Medium ist - und sogar weiter zulegt, während Print verliert.
Der TV-Wirkungstag lässt grüßen: Statt sich gegenseitig um die Größe der Kuchenteile zu beneiden, fahren sowohl IP Deutschland wie auch SevenOne Media inzwischen eine neue Taktik. Der Kuchen muss größer werden, könnte man sagen. Doch der alleinige Blick auf das Volumen der Werbespendings lässt natürlich einen wichtigen Aspekt außen vor: Nicht allein die zeitliche Nutzung eines Mediums ist für die Buchung relevant.
Es ist zunächst einmal eine Frage der Zielgruppen. Und hier bietet das Medium Print mit seinen unzähligen Special-Interest-Titeln weit mehr Angebote ohne entsprechenden Streuverlust, den es beim Massenmedium Fernsehen geben kann - nicht muss. Das wiederum ist das stärkste Argument für Print, dem das Fernsehen in erster Linie mit purer Nutzungsdauer entgegentritt. Hier treffen qualitative auf quantitative Argumente. In jedem Fall aber erhofft man sich bei IP Deutschland mehr. Die Botschaft war klar. Und notfalls eben dann doch auch nur vom existierenden TV-Werbekuchen.