Die WAZ-Mediengruppe ist bislang zu jeweils 50 Prozent in der Hand der Brost- und Funke-Familienstämme. Doch das soll sich bald ändern: Die zum Funke-Stamm gehörende Petra Grotkamp, die bislang 16,67 Prozent der Anteile hält, will für einen Preis von knapp unter 500 Millionen Euro die Anteile der Brost-Holding übernehmen, wie Ende August bekannt wurde. Das Geschäft sollte innerhalb weniger Wochen über die Bühne gehen.

Doch dann kam ein unerwartetes Störfeuer von außen: Springer-Chef Mathias Döpfner unterbreitete der WAZ ein Übernahmeangebot und taxierte den Wert des Konzerns auf 1,4 Milliarden Euro - deutlich mehr, als dem Grotkamp-Angebot zugrunde lagen. Das Angebot wurde zurückgewiesen, dürfte den Verkaufsprozess aber kaum erleichtert haben.

Um den Verkauf nun aber doch über die Bühne bringen zu können, soll einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge eine Sonderklausel in den Vertrag eingefügt werden. Demnach würden bei einem Brost-Enkel an dem Gewinn beteiligt, falls die Anteile später zu einem höheren Preis als er nun bei der Übernahme gzahlt wird, verkauft werden. Das ursprüngliche Angebot in Höhe von 470 Millionen Euro will die Familie Grotkamp hingegen trotz des Springer-Angebots nicht aufstocken.