Der Landesrundfunkrat Baden-Württemberg des Südwestrundfunks (SWR) hat am Freitag in Stuttgart den Haushaltsplanentwurf 2012 beraten. Im Mittelpunkt stand dabei der Haushalt der Landessenderdirektion Baden-Württemberg. SWR-Intendant Peter Boudgoust verwies bei der Vorstellung der Haushaltszahlen darauf, dass sich der SWR in einem Spar- und Umbauprozess befindet, der seinen Aussagen zufolge erfolgreich verlaufe.
Im Vergleich zu anderen Landesrundfunkanstalten stehe der SWR gut da, da er sehr früh erkannt habe, dass mit weniger Gebühreneinkommen zu rechnen sei. "Wir werden aus den mageren Jahren nicht herauskommen", betonte Boudgoust. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sich erstmals in der Geschichte auf eine längere Zeit ohne eine Anpassung der Gebühren einstellen. Und dies trotz ständig steigender Kosten."
Insgesamt beträgt der Anteil des Landessenders Baden-Württemberg am Gesamtnettobudget des SWR 38,3 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2012. Der Ansatz fällt damit nach Angaben des Senders per Saldo um 214.000 Euro niedriger aus als im Vorjahr. Auf das Fernsehen entfallen 21,5 Millionen Euro und damit 56 Prozent des Etats. Die beiden Hörfunkwellen SWR1 und SWR4 erhalten 14,9 Millionen Euro. Für Neu- und Weiterentwicklungen stehen 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Höhere Kosten entstehen etwa durch die Untertitelung der regionalen Hauptnachrichtensendung "Landesschau aktuell" um 19:45 Uhr.
Einsparungen sollen unter anderem durch eine stärkere Verzahnung der beiden
Hörfunkwellen SWR4 Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und eine Dezentralisierung der Online-Nachrichten erreicht werden. SWR-Verwaltungsdirektor Viktor von Oertzen sagte, der Spar- und Umbauprozess werde den notwendigen Freiraum schaffen, um Veränderungsprozesse zu ermöglichen. Dabei stehe der Aufbau von multimedialen Programm- und Nachrichteneinheiten im Vordergrund.
Unterdessen hat der Landesrundfunkrat Baden-Württemberg mit Marion
von Wartenberg eine neue stellvertretende Vorsitzende gewählt. Sie löst Birgit Kipfer ab, die seit 1998 das Amt inne hatte. Marion von Wartenberg ist stellvertretende DGB-Vorsitzende in Baden-Württemberg.