Ende Januar wird Thomas Gottschalk mit seiner neuen Vorabendshow im Ersten zu sehen sein. Doch dabei soll es offenbar nicht bleiben. Auch große ARD-Shows könnten künftig von dem 61-Jährigen moderiert werden. "Nichts ist ausgeschlossen", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus". Anderen ARD-Verantwortlichen zufolge sind Sendungen mit "Ereignischarakter" denkbar, etwa die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises.
Bei nicht näher genannten Showkollegen und der Konkurrenz hieß es, Gottschalk habe einen Vertrag über "fünf bis sechs Samstagabend-Events" pro Jahr. Der Moderator, der erst vor einer Woche seine letzte "Wetten, dass..?"-Sendung moderierte, hatte auf einer Pressekonferenz am Freitag allerdings zunächst sein Augenmerk auf das neue Vorabend-Format gelegt: "Ich plane nur für diese Sendung", sagte er in Berlin.
Unterdessen ist bekannt geworden, dass man Gottschalks neue Sendung innerhalb der ARD auch mit Sorge betrachtet. Einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge sei dem ARD-Programmbeirat im November eine interne Studie präsentiert worden, die vor Vorabend-Umbau warnt. "Nach der Verkürzung von 'Brisant' muss mit einer Marktanteilsschwächung des Vorabendprogramms im Ersten gerechnet werden", heißt es darin - im Hinblick auf die guten Quoten des Boulevardmagazins, die nach dem Abspann der Sendung regelmäßig zum Sinkflug ansetzen.
"Gleichzeitig wird man mehr Zuschauer an das ZDF verlieren." Das Zweite habe "mit den Krimis 'SOKO'-Reihe und mit 'heute' zwei anziehungsstarke Angebote" im Programm, heißt es in der Studie. Allerdings: Ob die zehnmintüige Kürzung von "Brisant" ernsthaft noch schlechtere Quoten zur Folge haben wird, wird sich erst Ende Januar zeigen, wenn das neue Programmschema in Kraft tritt. Klar ist nämlich auch, dass es künftig kaum schlechter laufen kann dies als ohnehin schon der Fall ist. Gottschalks Plan ist jedenfalls eindeutig: "Ich bete für die Quote und arbeite für die Sendung." Zukunftspläne über den März gibt es seinen Aussagen zufolge übrigens nicht. Eine Hintertür ist also ganz offensichtlich vorhanden.