Als Nachfolger von Stefan Raab tritt Thomas D als neuer Jury-Präsident bei "Unser Star für Baku" in Kürze ein schweres Erbe an. Noch einmal eine Sängerin wie Lena zu finden, die den "Eurovision Song Contest" nach Deutschland holt, dürfte überaus schwer werden. Angesichts dessen gibt er in einem "Spiegel"-Interview auch lieber Ziele in anderen Kategorien vor: "Ich bin nicht angetreten, dieses Wunder noch zu toppen. (...) Ich will mit dem Sieger ein Album machen, das sich abhebt von den sonstigen 08/15-Alben von Castingshow-Gewinnern. Ich will etwas präsentieren, das die Bezeichnung Kunst verdient." Quoten würden ihn hingegen gar nicht interessieren.

 

 

Ohnehin hat er an der Castingshow-Konkurrenz einiges auszusetzen. Dieter Bohlen wirft er einen "menschenverachtenden Gestus" vor. Außerdem gefällt ihm die Machart von "DSDS", aber auch von "The Voice of Germany" nicht. "Mich nerven diese Überzeichnungen, wenn etwa in diesen Shows genau ein Zuschauer genau im richtigen Moment aufspringt. Das ist ja erst im Nachhinein so komponiert." Er wolle mit "Unser Star für Baku" zeigen, "wie man es richtig macht - und seriös bleibt". Thomas D: "Wir sind live und können schon deshalb nicht in der Nachbearbeitung überdramatisieren."

Auch die Tatsache, dass bei "The Voice of Germany" ältere und teils seit Jahren auf der Bühne stehende Sängerinnen und Sänger als Kandidaten teilnehmen, lehnt er für "Unser Star für Baku" ab."Wenn einer 35 Jahre alt ist und wir noch nie etwas von ihm gehört haben, dann hat das seinen Grund. Wer 20 Jahre in Coverbands singt und den Durchbruch nicht schafft, der kriegt es auch mit einer Castingshow nicht hin."

Ähnlich deutliche Worte will Thomas D auch in "Unser Star für Baku" für die Kandidaten finden, wenn sie denn angebracht sind. "Alles immer nur toll zu finden ist auch nicht sehr glaubwürdig. Wenn etwas Mist ist, dann muss dazu auch 'Mist' gesagt werden."