Im Kika-Skandal ist das nächste Urteil gesprochen worden: Das Landgericht Erfurt hat Fabian B., Geschäftsführer der Berliner Produktionsfirma Kopp-Film, zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Die Strafe ist allerdings zur vierjährigen Bewährung ausgestzt. Dass das Urteil vergleichsweise milde ausfiel, ist darauf zurückzuführen, dass sich der 43-jährige Familienvater selbst angezeigt und die Affäre damit erst ins Rollen gebracht hatte.
Zwischen 2005 und 2010 betrogen B. und der inzwischen verurteile ehemalige Kika-Herstellungsleiter Marco K. den Kindersender um 4,6 Millionen Euro. Möglich wurde das mit mehr als 60 fingierten Rechnungen. K. war bereits im vergangenen Jahr zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte seinen Betrug damals damit gerechtfertigt, das Gebührengeld zur Befriedigung seiner Spielsucht benötigt zu haben (DWDL.de berichtete).
Der nun verurteile Geschäftsführer der Kopp-Film hatte sich zu dem Betrug hinreißen lassen, nachdem dessen Firma in immer größeren finanziellen Schwierigkeiten steckte. Investitionen in neue Technik stürzten das Unternehmen in die Pleite - eine hoffnungslose Situation. Das Gericht würdigte nach Angaben der "Thüringer Allgemeinen" nun allerdings das außergewöhnliche Verhalten des Angeklagten, mit dem er Taten aufdeckte, die sich "die Kammer so nicht hätte vorstellen können und die ohne das Zutun des Angeklagten nie aufgedeckt worden wären". Noch ist das Urteil allerdings nicht rechtskräftig.