Die RTL Group ist im vergangenen Jahr sicher durch stürmische Märkte gesegelt und hat Kurs gehalten. Die letzten Geschäftszahlen, die der am 18. April ausscheidende Gerhard Zeiler am Dienstag präsentierte, zeichnen ein sehr positives Bild. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 5,765 Milliarden Euro und der Nettogewinn der RTL Group-Aktionäre um 13,9 Prozent auf 696 Millionen Euro. Damit bleibt die RTL Group eine wahre Cash Cow für Mehrheitsgesellschafter Bertelsmann. Überraschend positive Entwicklungen verzeichnete die RTL Group im vergangenen Jahr in den Niederlanden, im französischen Radiogeschäft sowie bei der Produktionstochter FremantleMedia. Hier legten sowohl Umsatz wie auch Gewinn zu.

 

Auf ungleich höherem und damit wirtschaftlich wichtigerem Niveau konnte auch die Mediengruppe RTL Deutschland ihren Umsatz im vergangenen Jahr steigern, wenn auch nur leicht von 1,892 Milliarden auf 1,912 Milliarden Euro. Beim Ergebnis jedoch konnte das deutsche Geschäft das Rekordjahr 2010 nicht wiederholen: Der Gewinn lag 2011 bei 529 Millionen Euro im Vergleich zu 551 Millionen Euro im Jahr zuvor. Es ist immer noch der mit Abstand zweitbeste Wert der Unternehmensgeschichte. Damit ist die Entwicklung in Deutschland beispielhaft für die RTL Group-Zahlen in ganz Europa: Positive Anhaltspunkte gibt es selbst da, wo die Zahlen die Vorjahreswerte nicht halten konnten. Ein durchwachsenes Bild mit positiver Perspektive im Detail.

RTL Group-CEO Gerhard Zeiler: "Wir sehen in den verschiedenen Ländern, in denen wir aktiv sind, sehr unterschiedliche Entwicklungen. Mit Blick auf Januar und Februar 2012 können wir sagen, dass die Negativentwicklung, die viele befürchtet hatten, nicht eingetreten ist. Aufgrund der hohen Volatilität der verschiedenen TV-Werbemärkte in Europa und den kurzfristigen Buchungszyklen kann gegenwärtig noch keine verlässliche Aussage für das Gesamtjahr 2012 getroffen werden." Rückblickend auf sein letztes volles Geschäftsjahr bei der RTL Group machte Zeiler am Dienstag drei wesentliche Entwicklungen in 2011 aus.

Zum Einen habe man die Zuschauermarktanteile in fast allen Märkten halten oder sogar ausbauen können, was nötig sei für den Erfolg, da sich auf der anderen Seite der Werbemarkt "zunehmend schwierig präsentiere". Zweitens habe es die RTL Group geschafft, die Rentabilität auf einem hohen zu halten und Drittens habe man sein internationales Portfolio im vergangenen Jahr weiterentwickelt - was sowohl den Ausbau mancher Aktivitäten aber auch den kompletten Rückzug aus Griechenland einschließt. Die Vorstellung seiner letzten Zahlen schließt Zeiler zusammenfassend mit einer optimistischen Botschaft an sein Nachfolger-Duo Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch: "Die RTL Group hat wiederholt gezeigt, dass sie auch in wirtschaftlich schwierigen Umfeldern erfolgreich operieren kann."