Am Dienstag hatte die "Rheinische Post" gemeldet, dass mit Claudia Ludwig ("Tiere suchen ein Zuhause"), Benedicta Junghanns ("Lokalzeit Duisburg") und Angela Maas ("Lokalzeit Köln") gleich drei Damen um die 50 ihren Moderationsplatz im WDR räumen müssen. Andrea Verpoorten, medienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, kritisierte daraufhin den vermeintlichen "Jugendwahn": "Es darf doch nicht wahr sein, dass beliebte und bewährte Moderatorinnen, kaum dass sie ein bestimmtes Lebensalter erreichen, ein Kameraverbot auferlegt bekommen."

WDR-Intendantin Monika Piel wies diesen Vorwurf umgehend zurück: "Als 60jährige Frau an der Spitze des WDR stehe ich dafür, dass keine Frau mit der Begründung 'zu alt' vom Bildschirm genommen wird. Dies ist für mich seit meinem Amtsantritt selbstverständlich", stellt Piel via Pressemitteilung klar. Ausgerechnet dem WDR einen solchen Vorwurf zu machen, sei absurd, heißt es dort weiter. "Im WDR Fernsehen stehen eine ganze Reihe von Moderatorinnen über 50 Jahren erfolgreich vor der Kamera. Dies wird auch in Zukunft so sein. Darüber hinaus sind bei uns 31 Prozent aller Führungskräfte weiblich. Die sechsköpfige Geschäftsleitung ist sogar zur Hälfte mit Frauen besetzt."

Piel kritisiert weiter, dass Verpoorten sich nicht vorab beim WDR gemeldet und sich erkundigt habe, dann wäre ihre Forderung, die Entscheidung rückgängig zu machen, nämlich aus Sicht des WDR überflüssig geworden. Demnach müssen die drei Damen aus "programmlichen Gründen" gehen, die der WDR allerdings nicht näher konkretisierte. Wörtlich heißt es in der WDR-Mitteilung lediglich: "Langjährige freiberufliche Moderatorinnen und Moderatoren werden Monate im Voraus in persönlichen Gesprächen informiert, wenn die Moderationstätigkeit aus programmlichen Gründen beendet werden soll. Ihnen werden in der Regel alternative Beschäftigungsmöglichkeiten als Reporterin oder Autorin angeboten. Bei längerer Beschäftigung haben sie zudem einen tarifvertraglichen Anspruch auf eine Abfindung, die bis zu einem hohen fünfstelligen Betrag gehen kann."