Man kommt in diesen Tagen nicht drum herum sich beinahe täglich mit Thomas Gottschalk, seiner Vorabendshow und den Schlagzeilen und Meldungen über eben diese bzw. ihr mögliches Scheitern auseinanderzusetzen. Der neueste Trend: Spekulationen über die mögliche Zukunft von Thomas Gottschalk im Ersten nach einem Ende von "Gottschalk live". Von einem eigenen "Wetten, dass..?"-Klon im Ersten war da jetzt die Rede oder allgemeiner formuliert: Primetime-Shows mit Gottschalk, wie er sie in seinen ZDF-Jahren auch zahlreich präsentiert hat.

 


Das klingt nach einer logischen Idee für den Fall, dass das Team von "Gottschalk live" in den kommenden vier Wochen das Ruder nicht rumgerissen bekommt. Doch ein Detail wurde dabei von der "Bild am Sonntag" und denen, die die Spekulation übernahmen, übersehen und nicht erwähnt: Seine Vorabendshow "Gottschalk live" wird derzeit nicht von Gebührengeldern bezahlt. Die Sendung ist Teil des Werberahmenprogramms und wird finanziell von der WDR Mediagroup getragen, die u.a. im Verbund der ARD Werbung durch Werbeeinnahmen am Vorabend sowie DVD-Verkäufe und weitere Lizenzgeschäfte als privatwirtschaftliche Tochter des WDR ihre Gelder erwirtschaftet und keine Gebührengelder erhält.

Sollte Thomas Gottschalk aus dem Kreise der ARD jetzt als Alternative zu "Gottschalk live" Primetime-Shows angeboten bekommen, so würden die jedoch nicht mehr ins Werberahmenprogramm des Vorabendprogramms fallen. Die Werbetöchter der ARD wären raus aus der Finanzierung dieser Shows. Mit anderen Worten: Mit der Entscheidung "Gottschalk live" einzustellen und Thomas Gottschalk ersatzweise Primetime-Shows zu geben, würde erstmals der Gebührenzahler die Rechnung bezahlen. Das soll nicht heißen, dass es um große Summen gehen wird.

 

Aber in der manchmal sehr aufgeregten Debatte um "Gottschalk live" wurde oft fälschlicherweise die Verschwendung von Gebührengeldern beklagt. Richtig und gleichzeitig ein wenig kurios ist stattdessen: Der Gebührenzahler zahlt nur dann für Gottschalk, wenn er aufhört am Vorabend.