Seit Anfang Februar bekannt wurde, dass Anke Schäferkordt künftig gemeinsam mit Guillaume de Posch die RTL Group führen wird, haben Spekulationen um einen möglichen Abschied vom Posten der Sendergeschäftsführerin von RTL neuen Schwung bekommen. Ein RTL-Sprecher erklärte damals auf Nachfrage von DWDL.de zwar, dass es derzeit keine weitereren Personalien zu klären gebe. Doch nun befeuert der "Spiegel" die Spekulationen neu. Demnach will Schäferkordt zwar die RTL-Leitung behalten, würde aber Unterstützung erhalten.
In der Diskussion sei, bei RTL den Posten eines Programmdirektors zu schaffen, heißt es in dem Bericht. Demnach würde Schäferkordt vorerst grundsätzlich nichts an ihrer Mehrfachbelastung ändern. Und doch erscheint es zumindest fraglich, ob Schäferkordt auf längere Sicht gleichzeitig als Vorstand bei Bertelsmann, als CEO der RTL Group in Luxemburg, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland sowie des Senders RTL fungieren wird.
Bei RTL wollte man die neuerlichen Spekulationen nicht kommentieren. Der Sender hat derzeit mit allerhand Quoten-Problemen zu kämpfen und steht im Mai bislang bei nur 15,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen - das ist der schwächste Wert seit mehreren Jahren. Allzu viele Quoten-Highlights, die auf Monatssicht noch Besserung versprechen, stehen auch nicht an. Hinzu kommt, dass der Juni angesichts der drohenden EM-Konkurrenz noch schwächer zu werden droht.
Viele frühere Zugpferde des Senders gerieten zuletzt zunehmend unter Druck: So präsentierte sich "Deutschland sucht den Superstar" schwach wie seit Jahren nicht, der Ableger "DSDS Kids" enttäuschte bislang auf ganzer Linie und im Bereich deutscher und internationaler Serien hat RTL - auf hohem Niveau - mit fallenden Reichweiten zu kämpfen. Viel Arbeit also für einen neuen Programmdirektor.