Anke Schäferkordt hat inzwischen eine ganz beachtliche Ämterfülle angehäuft. Sie ist nicht nur Geschäftsführerin des Senders RTL, sondern steht auch an der Spitze der Mediengruppe RTL Deutschland sowie der RTL Group und sitzt überdies auch noch im Aufsichtsrat von Bertelsmann. Angesichts dessen wurden in den letzten Monaten die Spekulationen lauter, dass sie sich für die Führung von RTL bald Unterstützung in Form eines Programmdirektors an Bord holen könnte.

Geht man nach ihren Aussagen bei der Auftaktrunde des Medienforums NRW in Köln, dann steht das zumindest in allernächster Zukunft allerdings noch nicht an. "Im Moment fühle ich mich noch ganz wohl in meiner Rolle", so Schäferkordt. Sie räumte allerdings auch ein, dass man "auf lange Sicht" natürlich schauen müsse, wie die man die Aufgaben verteilt. Allerdings gelinge es ihr ja auch jetzt bereits, Aufgaben erfolgreich zu delegieren, nur eben nicht an einen einzelnen Programmdirektor, sondern etwa an die diversen Bereichsleiter bei RTL.

Sollte aber doch ein Programmdirektor installiert werden, dann dürfte RTL zumindest keine Probleme haben, den Posten zu besetzen. Nach der entsprechenden Spekulation des "Spiegel" habe es schon mehrere Initiativ-Bewerbungen gegeben, so Schäferkordt.

Den jüngsten deutlichen Quotenrückgang sieht Schäferkordt unterdessen zumindest öffentlich gelassen. Man habe den eigenen Quoten-Höhenflug mit Monatsmarktanteilen von teils über 20 Prozent in den letzten Jahren mit einem "gesunden Realismus" betrachtet. Derartige Werte seien in einer digitalisierten Welt schlicht nicht zu halten, so die RTL-Chefin. Trotzdem: Einen so deutlichen Rückgang innerhalb so kurzer Zeit dürfte auch sie nicht erwartet haben.