n-tv will noch in diesem Jahr verstärkt auf Video-on-Demand setzen. In einem Interview mit der dapd kündigte n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel einen "ordentlichen Aufschlag" an, sodass dieser Bereich "in einem vertretbaren Maße profitabel" werde. Im Hinblick auf die Now-Strategie der gesamten Mediengruppe RTL Deutschland wird "n-tv now" starten. "Das Angebot ist im Aufbau, da gibt es für den Doku-Bereich einen Markt, auch wenn der natürlich nicht so groß ist wie für Spielfilme oder Soaps. Gerade über die Dokumentationen erreichen wir aber sehr viele junge Menschen", so Demmel.
Doch auch das Fernsehgeschäft will er nicht vernachlässigen, rechnet er mit einem Anstieg der Zuschauerzahlen - zuletzt Konkurrent N24 den Kölnern insbesondere in der Zielgruppe davongeeilt. "Für unseren Sender gehen wir bei den Marktanteilen von einem Wachstum aus. Mit dem Risiko, dass es in nachrichtenärmeren Zeiten etwas schwerer wird", so Demmel. "Im Diversifikationsgeschäft gibt es noch ein paar Optionen vor allem zur Finanzwirtschaft, mobiles TV wird sich weiterentwickeln, allerdings nicht in dem rasanten Tempo, das der ein oder andere Guru voraussagt."
Im Internet will Demmel indes weiter auf die klassische Finanzierung über Werbung setzen. "Da stimmen die Zahlen seit Jahren, was auch damit zusammenhängt, dass wir kaum Kosten für Bewegtbild haben. Mobile wird sich entwickeln, da sind wir sehr optimistisch." Er selbst glaubt aber weiter an Fernsehen, insbesondere an lineares Nachrichtenfernsehen. "Denn das ist bei großen Nachrichtenthemen nach wie vor unschlagbar", betonte der n-tv-Geschäftsführer. Bei der US-Präsidentenwahl will Demmel mit CNN und der "Welt" kooperieren. Isabelle Körner, Fred Pleitgen und Clemens Wergin sollen über die Wahl berichten. Zudem soll es in der Wahlnacht im November gemeinsam mit RTL eine nächtliche Sondersendung aus der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin geben.