Nachdem der langjährige IP Deutschland-Chef Martin Krapf seinen Hut nimmt, rückt zum 1. September Matthias Dang an die Spitze des RTL-Vermarkters IP Deutschland. Damit setzt man auf eine interne Lösung, ist Dang doch schon seit 1993 für IP Deutschland tätig, seit 2009 als Krapfs Stellvertreter. Insofern verwundert es nicht, dass Dang im Gespräch mit dem "kress report" nun ankündigt, dass es unter ihm "keinen wesentlichen Kurs- oder Strategiewechsel" geben werde. Wohl werde er aber einige Akzente anders setzen: "Wenn wir uns als Unternehmen jetzt der 'Four-Screen'-Philosophie verschrieben haben, dann ist das auch mein ganz persönliches Denken", so Dang. Er wolle die neuen Plattformen neben TV stärker in den Fokus rücken, betont aber, dass sich "an der zentralen Bedeutung unseres Kernprodukts Bewegtbild" nichts ändern werde.
Den aktuellen deutlichen Quotenrückgang beim Dauermarktführer RTL sieht man beim Vermarkter gelassen und verweist darauf, dass die letzten beiden Jahre auch eine Ausnahme bildeten. "Als Vermarkter standen wir ohnehin vor dem Luxusproblem, dass wir diese extrem gute Performance von RTL gar nicht in vollem Umfang kapitalisieren konnten. Von daher sehen wir die Entwicklung ganz entspannt und freuen uns über das nach wie vor erfolgreiche Fahrwasser, in dem RTL unterwegs ist", so Dang.
Mehr Luft nach oben sieht man bei IP dafür beim Schwestersender Vox. "Wir sind unverändert der festen Überzeugung, dass Vox noch Potenzial nach oben hat und in den kommenden Jahren an Stärke zulegen wird." Im vergangenen Jahr seien nicht alle Shows dort so erfolgreich gelaufen, wie man sich das gewünscht habe. Dafür freue man sich über den steigenden Erfolg in der Daytime. Für 2013 kündigt IP-Chef Dang an, die Werbepreise bei Vox etwas stärker anzuheben als bei RTL. "Über das gesamte Portfolio werden wir im Durchschnitt um wenige Prozentpunkte oberhalb der Inflationsrate zulegen. Wie schon in den vergangenen Jahren wird dabei das TKP-Niveau von RTL etwas schwächer, das von Vox etwas stärker angehoben."