ARD will Programmverantwortung bei 3sat nicht abgeben

Foto: 3sat/ZDF/DWDL15 Ministerpräsidenten hatten in einer Protokollerklärung zum Rundfunksstaatsvertrag gebeten zu prüfen, ob die Programmverantwortung für 3sat, die momentan auf deutscher Seite bei ARD und ZDF gemeinsam liegt, zukünftig allein dem ZDF zu übertragen.

Nach intensiver Prüfung sehe die ARD jedoch keinen Bedarf für Gespräche mit dem ZDF über eine Veränderung der Programmverantwortung, wie der ARD-Vorsitzende Prof. Jobst Plog und SWR Intendant Prof. Peter Voß am Montag mitteilten

Es gebe keinen Grund, keine rundfunkpolitische Notwendigkeit und keine rechtliche Voraussetzung dafür, an der bewährten gemeinsamen Verantwortung und Programmgestaltung bei 3sat etwas zu ändern.

Foto: ARDDer ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Jobst Plog, erklärte: "Der Vorstoß gegen dieARD-Beteiligung bei 3sat widerspricht der strukturpolitischen Vernunft. Er würde zu einer Schwächung der partnerschaftlich betriebenen Programme und zu einer höheren Belastung der Gebührenzahler führen, weil Synergien verloren gingen."

SWR-Intendant Peter Voß nannte die "wiederholten Angriffe des ZDF auf die Mitverantwortung der ARD für 3sat", wie die ARD die Bemühungen des ZDF um die alleinige Verantwortung bei 3sat in einer Pressemitteilung bezeichnete, "sinnlos und aussichtslos".

Es sei eine Legende, dass das ZDF über seine gleichberechtigte Beteiligung an ARTE, 3sat, Phoenix, Kinderkanal und Deutschlandradio hinaus eine eigene "Senderfamilie" entwickeln müsse, um zukunftsfähig zu sein. ZDF-Intendant Markus Schächter betonte hingegen letzte Woche, die alleinige Verantwortung bei 3sat würde "den Wettbewerbsnachteil des ZDF als Einkanal-Sender ein wenig ausgleichen."