In Bezug auf Angebote für Hör- und Sehbehinderte hat der Hessische Rundfunk (hr) gewiss noch Nachholbedarf. Nun hat der hr allerdings angekündigt, ab dem kommenden Montag die Hauptausgabe der "Hessenschau" um 19:30 Uhr mit Videotext-Untertiteln ausstrahlen zu wollen. Damit wolle man Gehörlosen eine aktive Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben in Hessen ermöglichen, heißt es von Seiten des Senders.
Seit Jahresbeginn werden zudem alle Erstsendungen des Hessischen Rundfunks im Ersten mit Videotext-Untertiteln versehen, darunter das Wirtschaftsmagazin "Plusminus", zu dem der hr sieben Ausgaben im Jahr beisteuert. Außerdem bietet der hr seine neuen "Tatort"-Produktionen, Fernsehspiele und anderen fiktionalen Programme künftig auch in einer Hörfilmfassung für Blinde an.
Produktion und Ausstrahlung von Untertiteln bei Live-Sendungen wie im Falle der "Hessenschau" seien jedoch sehr arbeitsintensiv, betonte der hr. So müssten für die Live-Untertitelung täglich aus den im hr-Redaktionssystem abgelegten Reportertexten Untertitel formuliert werden, die dann während der Sendung an den passenden Stellen abgespielt werden. Live-Interviews werden von einem Redakteur nachgesprochen und mit Hilfe einer Spracherkennungssoftware in Text umgewandelt, der dann über das Untertitelsystem gesendet wird.