Die Casting-Show "Popstars" soll eine neue Chance bekommen – zumindest wenn es nach Brainpool-Chef Jörg Grabosch geht. Während der Branchen-Veranstaltung "Der große Show-Gipfel" verriet Grabosch am Freitag in Köln, dass Brainpool inzwischen die deutschen Rechte an dem Format halte und versuche, das Format wieder an den Start zu bringen. Hintergrund: Der australische "Popstars"-Lizenzgeber Screentime gehört wie auch Brainpool zur internationalen Banijay Group. Nachdem die deutschen Rechte vom bisherigen Lizenznehmer Tresor TV an Screentime zurückgingen, wurden sie schließlich an den hiesigen Partner Brainpool gegeben.



Laut Grabosch gebe es mehrere Interessenten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr wieder On Air sein werden". Grabosch sieht in Musikformaten nach wie vor großes Potential und verwies im Gespräch mit Journalist Torsten Zarges auf den aktuellen Erfolg von "The Voice Kids". Vor Sättigungserscheinungen hat er keine Sorge. "Talkshows gibt's im deutschen Fernsehen auch genug", führte Grabosch mit Blick auf Stefan Raabs "Absolute Mehrheit" aus. "Man kann immer einen Twist finden". Neben den Talenten sieht Grabosch unter anderem in Format, Ansprache, Research und Personalisierung entscheidende Faktoren. "Natürlich steht Dieter Bohlen imagemäßig für was anderes als Xavier Naidoo. Deswegen singen bei 'The Voice' auch andere Leute und melden sich andere Leute. Selbst wenn die gleichen Leute singen würden, würden sie anders wirken", so der Brainpool-Chef.

Die letzte "Popstars"-Staffel dümpelte nach einem verhältnismäßig starken Start später mit Marktanteilen im einstelligen Bereich vor sich hin - und wurde vorzeitig beendet. Ende vergangenen Jahres schloss ProSieben-Chef Wolfgang Link eine weitere Staffel für dieses Jahr aus. "Nein, ich glaube ProSieben braucht 2013 kein 'Popstars'. Wir haben mit 'The Voice of Germany' die meiner Meinung nach beste Musikshow Deutschlands, die den deutschen Casting-Markt komplett verändert hat", so Link im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. Ganz aufgeben wollte ProSieben die Marke jedoch auch nicht.