Auch wenn die Zuschauerzahlen der "Verbotenen Liebe" inzwischen meilenweit unterhalb des Senderschnitts liegen, wird die Soap vorerst weiterhin im Ersten zu sehen sein. Für dieses Jahr wurden 250 Episoden bestellt - keine Selbstverständlichkeit, denn zuletzt hatte die Serie mehrfach eine Pause einlegen müssen, um neue "Heiter bis tödlich"-Krimis am Vorabend anzuschieben. Gegenüber dpa Elke Kimmlinger von der WDR mediagroup nun auch von einem "Sendeplatzproblem". Doch unter Ausfällen litt die Soap eigentlich schon immer - so gesehen ist es nur folgerichtig, dass nun auch inhaltlich noch einmal die Stellschrauben angezogen werden.

"Der Telenovela-Aspekt soll stärker betont werden, indem auf der Grundstruktur der 'Verbotenen Liebe' immer wieder größere Bögen als Liebesgeschichten erzählt werden", so Kimmlinger über die langjährige Vorabendserie, die ihren Geburtstag Ende Mai in zwei Folgen mit einer Fashionshow feiern wird. Helfen sollen auch die Schauspieler Julia Sontag und Kristian Kiehling, die neu zur "Verbotenenen Liebe" stoßen werden. Im Herbst wird es allerdings ernst: Dann muss entschieden werden, ob die ARD auch im kommenden Jahr mit der Soap plant. In diesem Jahr schalteten im Schnitt 1,3 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil liegt bei nur 6,7 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden zuletzt häufig sogar weniger als fünf Prozent verzeichnet.

Nach Angaben von Reiner Wemcken, Geschäftsführer von Produzent Grundy Ufa, erreicht jede Folge im Netz rund 300.000 Zuschauer. "Würde man das auf die reguläre Quote rechnen, kämen wir auf ca. 10 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Es geht ja bei der ARD nun auch nicht nur um Quote, sondern auch darum ein qualitativ hochwertiges Programm zu einem vernünftigen Preis zu zeigen", betonte Wemcken kürzlich gegenüber DWDL.de. "'Verbotene Liebe' ist eine starke Marke der ARD, die eine nationale wie internationale starke Fangemeinde hat. Und die Erfahrung zeigt doch auch, dass es so gut wie noch nie gelungen ist, dass nach Absetzung einer Daily das Nachfolgeformat dauerhaft an die Quote des Vorgängers anknüpft."

Dass man bei der ARD allerdings nicht davor zurückschreckt, langlaufende Serien einzustampfen, zeigte das Beispiel "Marienhof". Wegen anhaltend schlechter Quoten wurde die Produktion Soap vor zwei Jahren beendet. Profiteur war damals übrigens die "Verbotene Liebe", die in Folge dessen plötzlich doppelt so viel Sendezeit erhielt. Inzwischen sind die Quoten allerdings ähnlich schwach wie zuletzt beim "Marienhof".

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