Die ARD hat sich einen neuen Internet-Auftritt spendiert, der auch neue Designs für DasErste.de, tagesschau.de, Sportschau.de sowie boerse.ARD.de umfasst. Die Darstellung der Angebote unter der Dachdomain ARD.de soll künftig homogener wirken. Wichtigste Neuerung ist aber die Umstellung auf ein responsives Design Das bedeutet, dass sich die Struktur dieser Angebot künftig automatisch an die Endgeräte der Nutzer anpasst. Mit dem responsiven Design wird also auch die starre Standardauflösung der Seiten aufgegeben.
In der Praxis bedeutet das, dass auf Smartphones die Inhalte der Übersichtsseiten auf die Kerninformationen konzentriert untereinander angeordnet werden, während bei PC und Tablets die größere Bildschirmbreite für die Präsentation der Inhalte genutzt wird. Die Angebote werden zudem bildstärker und multimedialer. "Die Nutzer erwarten zu Recht viel für ihren Rundfunkbeitrag. Wenn die Endgeräte und Ausspielwege vielfältiger werden, dann müssen wir dem Rechnung tragen. Zugleich darf die Lösung nicht zu viel kosten", sagte der für Online in der ARD federführende SWR-Intendant Peter Boudgoust.
"Es ist wirtschaftlicher, ein Design zu entwickeln, das für möglichst viele Endgerätetypen passt, als viele Programmierungen vorzuhalten für eine stetig anwachsende Zahl unterschiedlicher Endgeräte und Betriebssysteme", so Boudgoust weiter. Das neue Design ist eine Entwicklung der fünf gemeinschaftlichen Online-Redaktionen der ARD. Die Mediatheken von ARD und Das Erste sind von dem Relaunch aber zunächst nicht betroffen. Im November hatte die ARD allerdings beschlossen, auch diese Angebote zu einem späteren Zeitpunkt ins responsive Deign zu überführen. Ab dieser Woche werden zunächst nur einzelne Sonderseiten des Ersten umgestellt. Die weiteren Sendungsseiten, der elekronische Programmführer sowie einzelne Bereich der Rubrik ARD intern werden sukzessive angepasst.
Bei "Tagesschau.de" will man mit dem Relaunch den Anteil von Videos und Audios erhöhen. "Ziel der Umgestaltung war es, die audiovisuellen Inhalte zu stärken und die multimediale Qualität des Angebots in den Vordergrund zu stellen", erklärte NDR-Intendant Lutz Marmor. In diesem Zusammenhang wurde auch die Navigation, die bislang in eine horizontale und eine vertikale Struktur aufgeteilt war, verändert. Sie ist ab sofort ausschließlich horizontal angelegt. Dadurch soll es mehr Platz für größere Fotos und die Verlinkung von audiovisuellen Inhalten geben. Inhaltlich, so stellte der Intendant klar, sei keine Ausweitung geplant.
"Die ARD wird tagesschau.de nicht zu einer Dachmarke für Politik, Börse, Sport und Vermischtes weiterentwickeln. tagesschau.de tritt auch nicht in Konkurrenz zu thematischen Vollangeboten aus Verlagen, sondern bleibt bei der klaren Ausrichtung auf Nachrichten zu relevanten, vor allem politischen Themen." Marmor bekräftigte zugleich das Angebot der ARD an die Verlage, "Tagesschau.de" in Kooperationen einzurbingen. Möglich seien unter anderem die unentgeltliche Nutzung der "Tagesschau in 100 Sekunden" für Digitalangebote der Verlage oder die Bereitstellung von einzelnen Videos für deren Websites. "Vorstellbar ist auch die gemeinsame Arbeit an Apps, etwa zu bestimmten Großereignissen wie z. B. Bundestags- und Landtagswahlen oder Kirchentagen. Dabei könnte die ARD im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten Bewegtbilder beisteuern", sagte Marmor.