Anfang des Jahres hat die Funke Mediengruppe die komplette Redaktion der "Westfälischen Rundschau" geschlossen und betreibt das Blatt seitdem nur noch als Zeitungs-Zombie, das im Lokalen mit Inhalten von der Konkurrenz beliefert wird. In der Region Unna, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Bergkamen hat sich die Funke-Gruppe nun vollständig von der "WR" getrennt und sie rückwirkend zum 1. Mai an den Unnaer Verlag Graphische Betriebe F. W. Rubens KG, der den "Hellweger Anzeiger" herausgibt, verkauft.

Für die rund 8.000 betroffenen Abonnenten ändert sich dadurch aber nichts: Die Lokalseiten kamen auch zuletzt schon vom einstigen Konkurrenten "Hellweger Anzeiger", der Mantelteil der "WR" wird auch nach dem Verkauf weiter vom zentralen Content-Desk der WAZ aus Essen zugeliefert. In der Anzeigen- und Beilagenvermarktung werden die WR-Ausgaben auch künftig im überregionalen Markt über die Funke Mediengruppe vermarktet, während die lokale Vermarktung über den neuen Eigentümer erfolgt. Der Verlag Rubens wolle mit beiden Zeitungen mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten "die vielfältigen Bedürfnisse im Lesermarkt" bedienen, heißt es in einer Mitteilung.

Kuriose Blüten treiben unterdessen einem "FAZ"-Bericht zufolge inzwischen neue Sparbemühungen der Funke-Mediengruppe: Wer die "WAZ" außerhalb des eigentlichen Verbreitungsgebiets bezieht, erhält die Zeitung demnach "bedingt durch unvermeidliche Logistikänderungen" nun immer mit einem Tag Verspätung. Grund: Das Blatt wird nun nich tmehr über die Post, sondern günstiger über private Zusteler verteilt.