"Über viele Jahre hinweg haben die Kolleginnen und Kollegen in den Zeitschriftenredaktionen Zurückhaltung mit Gehalts- und Honorarabschlüssen geübt, die unter der Inflationsrate lagen. Für die kommenden Tarifverhandlungen muss klar sein, dass die Abwärtsspirale der Einkommensentwicklung ein Ende hat" - soweit die Marschroute, die DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring für die Tarifverhandlungen in der Zeitschriftenbranche ausgab. Gefordert wird eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent für die 9.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Zeitschriften und eine ebenso starke Anhebung der Honorare für freie Mitarbeiter.

Der DJV kündigte an, den geltenden Gehaltstarifvertrag in diesen Tagen fristgemäß zum 30. September zu kündigen und forderte die Verleger auf, zügig in die Verhandlungen einzutreten. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen haben ein Anrecht auf persönliche Planungssicherheit für sich und ihre Familien", so Döhring.

Beim Verlegerverband VDZ hat man kein Verständnis für die Forderung des DJV. "Gehaltserhöhungen könnten die Zeitschriftenverlage nur vornehmen, wenn die Gewerkschaften bereit wären, den mit dem Umbau der Gehaltsstruktur und jüngst mit der Modernisierung der Altersversorgungen begonnen Weg der Reform der Tarifverträge weiter zu gehen. Leider findet sich hierzu nichts in der heutige Ankündigung des DJV", erklärte Dr. Günter Maschke, Verhandlungsführer des VDZ in Berlin. "Der Flächentarif hat nur eine Zukunft wenn er die großen Herausforderungen der Gegenwart in den Verlagshäusern stärker als bisher berücksichtigt."