Harald Schmidt enttäuscht über laue Kritiken
"Zum ersten Mal in meiner Karriere mache ich Quote, knapp zwei Millionen Zuschauer im Schnitt. Ich hatte mit einer Million gerechnet, und jetzt das. ... Ich bin wahnsinnig überrascht. Ich glaube, in der Branche wird deshalb viel in die Tischkante gebissen", sagt Schmidt der "Zeit". Ein Wink mit dem Zaunpfahl an die ARD gibt es angesichts des Erfolges ebenfalls: Er sei durchaus in der Lage, noch mehr Sendungen zu produzieren, es seien "jetzt auch drei Sendungen in der Woche statt zwei kein Problem."
Bislang ist im späten Abendprogramm des Ersten kein weiterer Sendeplatz frei. Doch bereits seit Monaten wird über ein mögliches Aus für "Menschen bei Maischberger" spekuliert, welches den späten Dienstagabend frei machen würde für Schmidt. Er selbst scherzte bereits in einer seiner Sendung mehrfach über die schlechte Einschaltquote seiner Kollegin und beanspruchte, ob ernst oder als Scherz, ihren Sendeplatz bereits für sich.
Die Kritik an den ersten Sendungen habe ihn zunächst überrascht. "Ich habe zunächst nicht damit gerechnet, aber mittlerweile bin ich ein bisschen gekränkt, dass es so still geworden ist. Ich hatte mich auf einen Fight eingestellt, ich dachte, das wird noch härter, ich gerate ins Schwitzen."
In der Visa-Affäre um Bundesaußenminister Joschka Fischer geht Schmidt davon aus, dass der Politiker die Krise meistern werde: "Nicht nur das. Er wird stärker sein als vorher. Ohne ihn sind die Grünen wie Queen ohne Freddie Mercury."
Aufgegeben hat der LateNight-Zyniker allerdings, nicht über sen Privatleben zu reden. "Immer wieder zu sagen: mein Privatleben ist tabu, das ist so krampfig", sagt er und erzählt von der Erziehung seiner Kinder. Seine Vaterrolle habe er sich "komplizierter vorgestellt. Ich beantworte einfach die Fragen, die sie mir stellen. Also hier in Köln müssen sie einem Dreijährigen erklären, was schwul ist."