Die neue Konzerngeschäftsführung der Mediengruppe Madsack, die seit dem 1. Juli aus Thomas Düffert, Sven Fischer und Christoph Rüth, hat ihr Programm "Madsack 2018" vorgelegt, mit dem sie das Unternehmen fit für die Zukunft machen will. Dabei sucht man sein Heil zum Teil in Zentralisierung: Überregionale Inhalte werden für alle Tageszeitungen des Konzerns künftig zentral in Hannover erstellt. Der Aufbau der Zentralredaktion soll noch in diesem jahr erfolgen, erklärt Thomas Düffert. Vor Ort soll man sich dafür auf die "regionale Kompetenz" fokussieren.

"Der besondere Wert regionaler Medien liegt im unverwechselbaren regionalen Inhalt, der tief in der Lebenswelt der Menschen verankert ist und Heimat widerspiegelt. Die regionale Berichterstattung ist die Basis von allem - aber wir müssen auch dem Anspruch unserer Leser nach gut recherchierten, überregionalen Inhalten gerecht werden", so Düffert weiter. "Würde sich jede unserer Regionalredaktionen auch mit allen überregionalen Themen beschäftigen, könnte sie sich nicht auf ihre jeweilige regionale und lokale Kernkompetenz konzentrieren. Die überregionale Berichterstattung wird besser, wenn wir sie mit den vereinten Kräften der ganzen Gruppe gestalten." Auch Christoph Rüth betont die Vorteile der Zentralisierung: "Unsere Experten für Vermarktung, Vertrieb, Logistik und Dienstleistungen sollen nur einmal ans Werk gehen und das Rad nicht an jedem Standort unserer Mediengruppe neu erfinden."

Mitgewirkt am neuen Konzept haben die Chefredakteure Thoralf Cleven ("Märkische Allgemeine"), Jan Emendörfer ("Leipziger Volkszeitung"), Hendrik Brandt und Matthias Koch ("Hannoversche Allgemeine") sowie Uwe Dulias (Entwicklungschefredakteur). Sie erklären gemeinsam: "Wir setzen auf zwei Grundpfeiler: Zentralisieren und fokussieren. In der Zentralredaktion kümmern sich die Kollegen um alle überregionalen Themen - von der Recherche über das Schreiben bis zur Seitenproduktion. Für alle Print- und Digital-Publikationen der Gruppe. In den Redaktionen der einzelnen Titel fokussieren wir unsere Arbeit auf die lokalen und regionalen Themen." Die Zentralisierung der überregionalen Verantwortung in den einzelnen Redaktionen allerdings dürfte wohl zu einem Stellenabbau führen. Der sei nicht ausgeschlossen, heißt es vom Verlag, ohne dass es hier bereits Beschlüsse gebe.