Das gibt es auch nicht oft: Eigentlich wollte Das Erste in der Nacht den Boxkampf zwischen dem Berliner Karo Murat und dem Halbschwergewichts-Weltmeister Bernard Hopkins zeigen. Die ersten fünf Runden wurden dann auch live übertragen - ehe urplötzlich der Hinweis erfolgte, dass die nachfolgende Sendung für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet sei. Und tatsächlich verabschiedete man sich dann während der Live-Übertragung aus Atlantic City und zeigte lieber den bald vierzig Jahre alten Spielfilm "Cannonball!".

Wie konnte es zu einer solchen Panne kommen? Nach Informationen der "Bild"-Zeitung habe der ARD-Verantwortliche für die zentrale Sendeleitung in Leipzig die Anweisung gehabt, ab 04:15 Uhr den Spielfilm zu starten, weil es der Ablaufplan so vorsah. Zwar wussten die Veranstalter in den USA bereits, dass es zu einer Verzögerung kommen werde und informierten auch über die Verschiebung des Kampfbeginnes. Doch nach Informationen der "Bild" habe der Mitarbeiter die Anrufe ignoriert und stattdessen lieber die Anweisung befolgt - und hat die Live-Übertragung dann tatsächlich zugunsten des Spielfilms abgebrochen.

Bei der ARD bittet man nun vor allem um Entschuldigung. "Den ungeplanten Abbruch der Übertragung des Kampfes von Karo Murat gegen Bernard Hopkins aus Atlantic City bedauern wir sehr und entschuldigen uns dafür bei unseren Zuschauern", heißt es in einem Statement der ARD-Programmdirektion gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Soweit es sich bis zum jetzigen Zeitpunkt recherchieren lässt, waren Probleme in der Kommunikation die Ursache. In der heutigen 'Sportschau' um 18.00 Uhr zeigen wir eine Zusammenfassung des Kampfes." Ob Zuschauer, die extra nachts aufgeblieben sind und sich den Kampf live anschauen wollten besänftigt, darf aber durchaus bezweifelt werden.