Claus-Erich Boetzkes ist am Dienstag wahrlich nicht zu beneiden gewesen. Seit mehr als 20 Jahren präsentiert er die "Tagesschau"-Ausgaben am Nachmittag des Ersten, so pannenreich wie an diesem Tag lief es aber wohl nur selten zuvor. Schon als der Journalist die Zuschauer um 17 Uhr begrüßte, hallte es lautstark im Studio, das sollte sich in den nächsten Minuten aber noch als das kleinste Problem der Nachrichtenmacher erweisen. 

Nachdem der Ton im Studio zunächst wieder stimmte, moderierte Boetzkes das erste Thema an: Bund und Länder wollen den Kliniken in der Krise weiter unter die Arme greifen. Doch schon während der Anmoderation waren keine Grafiken im Hintergrund zu sehen. Im Anschluss startete dann auch der Beitrag zum Thema nicht. Boetzkes fragte also in die Regie, wie man weiter mache und ob man überhaupt auf Sendung sei. Kurz darauf entschuldigte er sich und sprach von einem "massiven technischen Problem", weshalb man die Sendung beenden müsse.

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Rund vier Minuten lang war daraufhin im Ersten eine Störtafel zu sehen, um 17:05 Uhr wagte man dann einen neuen Anlauf und die "Tagesschau" begann erneut. Und tatsächlich sah es so aus, als hätte man die Probleme in den Griff bekommen. Boetzkes begrüßte die Zuschauer ohne Tonprobleme und im Hintergrund gab es die gewohnten Grafiken. Auffällig: Anders als beim ersten Versuch begann man nicht mit den Kliniken in der Coronakrise, sondern mit einem Thema, in dem es um Rechte von Geimpften ging. 

Doch schon kurz nachdem Claus-Erich Boetzkes das Thema anmoderiert hatte, begannen die Probleme erneut. Dieses Mal startete zwar ein Beitrag, es war nur ein falscher. So ging es darin plötzlich um Landwirte, die gegen Politik und Einzelhandel protestieren. "Wenn einmal der Wurm drin ist, ist er richtig drin", sagte Boetzkes, nachdem der Beitrag vorzeitig abgebrochen wurde. Und auch der zweite Anlauf beim Klinik-Thema ging im Anschluss nicht ohne Panne über die Bühne: Hier startete zwar der anmoderierte Beitrag, es fehlte jedoch der Ton. 

"Auch der zweite Anlauf hat nicht funktioniert", resümierte Boetzkes schließlich und erklärte, man müsse die Sendung leider erneut abbrechen. Dem Journalisten blieb nichts anderes übrig, als auf die 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" zu verweisen. Diese werde "hoffentlich einwandfrei" ablaufen, so Boetzkes. Nach einer weiteren kurzen Störungstafel begann schließlich "Brisant". Auf Anfrage von DWDL.de erklärte der zuständige NDR, dass ein technisches Problem in der Sendeabwicklung zu den Problemen in der "Tagesschau" geführt habe. Man sei derzeit dabei, dieses Problem zu beheben. Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-Aktuell, erklärte kurz darauf in einem Blog-Eintrag, dass das Technik-Team davon ausgehe, die Probleme behoben zu haben. Und tatsächlich brachte man die 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" ohne Störungen über die Bühne. 

Um 17 Uhr hatte dagegen auch Tagesschau24 mit den technischen Probleme zu kämpfen. Als im Ersten minutenlang eine Störtafel eingeblendet wurde, sah man Boetzkes beim Nachrichtensender noch etwas länger - teilweise mit, teilweise ohne Ton. Irgendwann wurde dann die Uhr eingeblendet, die vor jeder "Tagesschaut" zu sehen ist. Nach dem zweiten Abbruch waren bei Tagesschau24 zunächst Wetter-Informationen zu sehen, danach zeigte man eine Doku über den Haferflocken-Hersteller Peter Kölln.