ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs hat sich in einem Interview mit der "taz" zu "Wetten, dass..?" bekannt. "Ich glaube an den Formatkern: Amateure, die aus Passion oder einfach Spaß heraus Außergewöhnliches leisten", so Fuchs. Mit Blick auf die Marktanteile zeigte er sich zufrieden. "Es ist falsch, die absolute Zuschauerzahl als Gradmesser heranzuziehen. Wir sind immer noch die erfolgreichste Show im deutschen Fernsehen." Gleichwohl räumte er ein, dass man den Spagat zwischen Alt und Jung besser hinbekommen wolle.

Abseits von "Wetten, dass..?" setze er für den Samstags-Sendeplatz vermehrt auf eine "Eventisierung" von Shows, also darauf, "den Samstagabend mit einem bestimmten Thema oder Aufhänger noch einmal ein bisschen größer zu machen". Als Beispiele für diese Strategie nannte er "Deutschlands größte Grillshow" oder "50 Jahre ZDF". Allerdings führe das auch das Problem mit sich, dass "bei der Vielzahl kurzlebiger Showformate neben 'Wetten, dass..?' kaum Primetime-Marken ausdefiniert" würden.

Fürs ZDF sieht Fuchs die Aufgabe, wieder innovativer zu werden. "Ein großer nationaler Sender wie das ZDF muss in Zukunft Vorreiter sein und sollte sich nicht auf abgekupferte Formate verlassen, die anderswo schon erfolgreich gelaufen sind." Das Genre Kaberett und Comedy habe man bereits neu aufgeladen und wolle das mit der neuen "Anstalt" und den beiden angekündigten Sitcoms mit Cordula Stratmann und Michael Kessler fortsetzen. Allgemein verspricht er "mehr Unterhaltung mit Haltung".

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