Gerade erst bestätigte Springer-Chef Mathias Döpfner, das ein gemeinsames Projekt mit Georg Mascolo zu den Akten gelegt wurde, schon taucht der ehemalige "Spiegel"-Chefredakteur an anderer Stelle auf. Mascolo, der - wie einst schon beim "Spiegel" - eng mit Hans Leyendecker zusammenarbeiten wird, übernimmt zum 1. Februar die Leitung eines Recherecheverbundes von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR. Mascolo soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen "SZ" und NDR auszubauen, die nun um den WDR erweitert wird. Dabei wird er fortan auch im Fernsehen und Hörfunk präsent sein.

"Ich freue mich, diese außerordentliche Kooperation anzuleiten, und auf die Zusammenarbeit mit so vielen begabten Kollegen", erklärte Mascolo am Freitag. NDR-Intendant Lutz Marmor sagte, die Nachricht sei dreifach gut: "Mit Georg Mascolo gewinnen wir einen renommierten und erfahrenen Kopf für unseren gemeinsamen Rechercheverbund. Außerdem setzen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit von NDR und Süddeutscher fort, die uns 2013 den Titel ‚Redaktion des Jahres‘ beschert hat. Aller guten Dinge sind drei: Mit einem weiteren namhaften Partner stellen wir die beispielhafte Kooperation von Qualitätsmedien auf eine noch breitere Basis. Herzlich willkommen, WDR."

Zufrieden zeigte sich auch WDR-Intendant Tom Buhrow. "Wir bündeln unsere Kräfte in Hörfunk, Fernsehen und Print und machen den Recherchepool zu einem crossmedialen Vorzeigeprojekt für Qualitätsjournalismus", sagte er in einer Stellungnahme - und "SZ"-Chefredakteur Kurt Kister sieht Vorteile für Hörer, Zuschauer, Leser, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Zeitung. Dass die Zusammenarbeit Früchte tragen kann, wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, zuletzt etwa beim ersten Besuch deutscher Journalisten bei Edward Snowden. Das "Medium Magazin" zeichnete die Teams von "SZ" und NDR zudem jüngst als "Redaktion des Jahres 2013" aus.