Der älteste und renommierteste Fernsehpreis Deutschlands feiert in diesem Jahr sein rundes Jubiläum: Am 4. April wird in Marl zum 50. Mal der Grimme Preis verliehen. Neben einem Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen und einer besonderen - in diesem Jahr aber etwas merkwürdigen - Ehrung der Stifter stehen insbesondere die Gewinner in den drei Wettbewerben Fiktion, Information und Unterhaltung im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

„Setzen auf Bewährtes, aber auch mehr Komödiantisches bei der Fiktion, weiter ein deutlicher Schwerpunkt bei aktuellen politischen Themen im Informations- und Dokumentarbereich, und schließlich mehr Innovatives in der Unterhaltung, aber dies vorwiegend an den Rändern: Das ist die Grundformel der Nominierungsphase für den diesjährigen Grimme- Preis“, analysiert der scheidende Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann. „Zum Fazit gehört: Dem Fernsehjahr 2013 lässt sich insgesamt ein gutes Niveau bescheinigen, doch bleibt der Wunsch nach mehr Freiräumen und Experimenten.

In Düsseldorf stellte das Grimme Institut am Mittwochvormittag die diesjährigen Nominierten in den drei Wettbewerben vor, die zuvor in intensiven Sitzungen von drei Nominierungskommissionen gesichtet und ausgewählt wurden. Aus insgesamt rund 700 Einreichungen können sich nun 62 Produktionen Hoffnung auf eine Auszeichnung machen. Neben Einzelproduktionen und Serien-Produktionen können in allen drei Wettbewerben auch Nominierungen für Spezial-Preise vorgenommen werden, um besondere Leistungen zu würdigen. Auch davon machten alle drei Nominierungskommissionen Gebrauch.

Wettbewerb Unterhaltung: ZDFneo und Tele 5 liegen vorn

Nominiert für den 50. Grimme Preis im Wettbewerb Unterhaltung sind in alphabetischer Reihenfolge diese 15 Produktionen: „Beef Buddies“ (ZDFneo), „Circus HalliGalli“ (ProSieben), „Danni Lowinski, Staffel 4“ (Sat.1), „Die Jungs-WG: Ohne Eltern in den Schnee, Folge 10“ (Kika), „Diese Kaminskis“ (ZDFneo), „Frühstücksfernsehen“ (WDR), „Herr Eppert sucht die Chefin“ (ZDFneo), „Lerchenberg“ (ZDF/ZDFneo), „Neo Magazin“ (ZDFneo), „Nichtgedanken“ (Tele 5), „Pelzig hält sich“ (ZDF), „Playlist - Sound of my Life“ (Tele5), „Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5“ (RTL), „Yps - Die Sendung“ (RTLnitro) und „Zeig mir deine Welt“ (NDR).

Des Weiteren gibt es zwei Nominierte für einen Spezial-Preis im Wettbewerb Unterhaltung: Kai Blasberg für mutige und originelle Programmgestaltung im Unterhaltungsbereich von Tele 5 (u.a. „Playlist“, „Hans Sarpei – Das T steht für Coach“, „Nichtgedanken“) sowie Stefan Raab für seinen Beitrag im „Kanzlerduell 2013“. „Eines zeigt sich bei der Unterhaltung deutlich: im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist sie dann am besten, wenn es sich selbstironisch den Spiegel vorhält“, so Grimme-Direktor Uwe Kammann. „Das Rand-Phänomen beim Innovativen, Originellen und Spannenden scheint ein allgemeines Gesetz in beiden Systemen zu sein, also auch bei den Privaten, was sehr zu bedauern ist – aber die Hoffnung auf Änderung sollten wir nicht aufgeben.“

Wettbewerb Fiktion: Thematische Vielfalt und starke Mehrteiler/Serien

Nominiert für den 50. Grimme Preis im Wettbewerb Fiktion sind die drei Serien & Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ (ZDF), „Verbrechen“ (ZDF) und „Weissensee, 2. Staffel“ (MDR/ARD) sowie in alphabetischer Reihenfolge die folgenden 17 Fernsehfilme: „Alaska Johansson“ (HR), „Der Minister“ (Sat.1), „Die Auslöschung“ (SWR/ORF), „Die Frau von früher“ (ZDF/ARTE/3sat), „Eine Hand wäscht die andere“ (NDR/ARTE), „Eine mörderische Entscheidung“ (NDR/ARTE), „Gestern waren wir Fremde“ (ARD/Degeto), „Grenzgang“ (WDR/NDR), „Mord in Eberswalde“ (WDR), „Operation Zucker“ (BR/Degeto/WDR), „Polizeiruf 110 - Der Tod macht Engel aus uns allen“ (BR), „Schuld sind immer die Anderen“ (SWR/ARTE), „Tatort - Angezählt“ (rbb/ORF), „Tatort - Borowski und der Engel“ (NDR), „Und alle haben geschwiegen“ (ZDF), „Unter Feinden“ (ZDF/ARTE) und „Woyzeck“ (ZDF/ARTE/3sat).