Im Februar haben Sky Deutschland, Sky Italien und der britische BSkyB-Konzern erstmals eine gemeinsame Serie angekündigt. Die drei Bezahlsender setzen die in Italien sehr beliebte Comic-Reihe "Diabolik" als Serie um. Diese Zusammenarbeit stellt ein Novum in der Geschichte der drei Unternehmen dar - und geht es nach Rupert Murdoch, dann rücken die Sky-Marken in den drei Ländern künftig noch weiter zusammen. Unter dem Dach der britischen BSkyB sollen die drei Sky-Marken verschmolzen werden.

Entsprechende Spekulationen vom Wochenende bestätigte BSkyB am Montagmorgen. Derzeit gibt es im Unternehmen Pläne, Sky Deutschland und Sky Italien von der Mutter 21st Century Fox zu übernehmen. BSkyB lässt bereits verkünden, dass man glaube, diese Kombination habe das Potential, eine erstklassige, multinationale Pay-TV-Gruppe zu schmieden. Allerdings befänden sich die Pläne noch in einem Anfangsstadium. Man habe erste Gespräche mit 21st Century Fox aufgenommen, heißt es aus London. Erst recht gebe es bislang noch keine finale Entscheidung. Ob es also tatsächlich zu dem Schritt kommt, stehe noch nicht fest.

Inzwischen bestätigt allerdings auch 21st Century Fox entsprechende Gespräche in einer gesonderten Mitteilung. "Im Laufe der Jahre hatten wir unzählige interne Diskussionen mit Blick auf die Organisations- und Besitzstruktur der europäischen Sky-Satelliten-Plattformen", heißt es seitens 21st Century Fox. Von Zeit zu Zeit habe auch BSkyB an diesen Gesprächen teilgenommen. Allerdings habe es bislang keine Einigung zwischen den Beteiligten gegeben, beteuert das Unternehmen.

Auf großen Widerstand dürften die Pläne vor allem im Heimatland von BSkyB stoßen, wo es große Bestrebungen gibt, den Einfluss von Rupert Murdochs auf BSkyB klein zu halten. Der britische "Sunday Telegraph" berichtet bereits, dass die Medienhüter vom Ofcom alles tun wollen, um einen Deal zu verhindern, bei dem Murdoch am Ende die komplette Kontrolle über BSkyB übernehmen könnte. Murdoch hält über seine 21st Century Fox bislang 39 Prozent an BSkyB; der letzte Versuch zur Komplettübernahme scheiterte vor drei Jahren im Umfeld des "News of the World"-Skandals. In den britischen Medien wird der jetzt verkündete Plan zur Formierung eines europäischen Pay-TVRiesen als Zeichen eines neuen Anlaufs zur Übernahme der vollständigen Kontrolle über BSkyB gedeutet.

Dass BSkyB sich nun auch auf dem Kontinent umsieht, kommt dabei wenig überraschend. Mit knapp über zehn Millionen Abonnenten im Heimatmarkt scheint eine Grenze erreicht zu sein, zudem gibt es mit BT erstmals einen wahren Konkurrenten, der BSkyB das Leben vor allem im wichtigen Sport-Bereich schwer macht. Entsprechend begründet BSkyB die Überlegungen zur Übernahme des Kontinentalgeschäfts auch gegenüber den Anlegern mit neuen Perspektiven zum Wachstum.

Eine Übernahme würde BSkyB Medienberichten zufolge schätzungsweise rund zehn Milliarden Euro kosten. Sky Italia ist dabei bereits im vollständigen Besitz von 21st Century Fox, während der deutsche Zweig nur zu 57 Prozent in der Hand von Murdochs Unternehmen ist. Mit einer Übernahme dieses Anteils durch BSkyB müsste dann auch den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht werden. Die Anleger freut diese Perspektve: Die Aktie von Sky Deutschland liegt am Montag sechs Prozent im Plus.