Am Freitagabend ist in München der Bayerische Fernsehpreis verliehen worden - dabei waren allerdings weder der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer noch der Ehrenpreisträger Otto Waalkes anwesend. Der ließ sich jedoch von Willy Bogner vertreten, der "einen herzlichen Gruß von Otto" in die Landeshauptstadt schickte. "Auch wenn mir ein Preis für mein Lebenswerk verliehen wird - ich mache trotzdem weiter", so der Gruß des Komikers, der es vorzog, am Freitag in Zwickau aufzutreten. Waalkes verstehe es, seine Kalauer und Wortspiele zusammen mit Musik, Geräuschen und Körpersprache "perfekt zu inszenieren", urteilte die Jury.

Andere Gewinner waren hingegen anwesend. So auch Kai Wiesinger, der den Blauen Panther als Bester Schauspieler in der Kategorie "Fernsehfilm" entgegennahm. Ausgezeichnet wurde er für seine Rolle als ehemaliger Bundespräsident Christian Wulff im Sat.1-Spielfilm "Der Rücktritt". "Einen lebenden Prominenten zu spielen, den alle zu kennen glauben, weil sie ihn wochenlang im Fernsehen beobachten konnten, verlangt von einem Schauspieler das Äußerste", urteilte die Jury, "Kai Wiesinger spielt dies in seiner Darstellung des Christian Wulff absolut überzeugend." Als Beste Film-Schauspielerin ging Julia Koschitz hervor, die für ihre Rolle im ZDF-Film "Pass gut auf ihn auf" ausgezeichnet wurde.

In der Serien-Kategorie nahmen indes Gisela Schneeberger für die BR-Serie "Im Schleudergang" sowie Alexander Held für seine Rolle in der ZDF-Krimireihe "München Mord" den Bayerischen Fernsehpreis entgegen. Ein Preis ging auch an die Jury der bei ProSieben und Sat.1 ausgestrahlten Tanzshow "Got to Dance". Nach Auffassung der Jury spiegeln Palina Rojinski, Nikeata Thompson und Howard Donald "die auftretenden Tänzer mitreißend, sie motivieren, lachen, leiden, sie springen vor Begeisterung auf und tanzen, wenn es sein muss, auch mal mit". Auch Moderator Kai Pflaume wurde ausgezeichnet: Er erhielt den Blauen Panther am Freitagabend für seine Rolle als Gastgeber und Gesprächspartner in der ARD-Reihe "Zeig mir deine Welt". Ihm gelinge es, "sich dem wichtigen Thema Menschen mit Behinderung auf völlig neue Weise zu nähern", urteilte die Jury.

Regisseur Friedemann Fromm nahm den Preis derweil für seine Leistung bei der ARD-Serie "Weissensee" entgegen. Der Nachwuchs-Förderpreis ging an die bei ZDF und ZDFneo ausgetrahlte Sitcom "Lerchenberg", die die Jury als "ungewöhnliche Serie mit viel Augenzwinkern und Selbstironie" bezeichnete, die noch dazu für Aufmerksamkeit in der Medienwelt sorgte. Mit einem engagierten Schauspielerensemble um den ZDF-"Altstar" Sascha Hehn, der sich selbst spielt, sei "ein Stück frischer und vergnüglicher Fernsehunterhaltung entstanden". Weitere Preise gingen an Sylvia Griss und Franz Xaver Karl als Redakteure von "Capriccio" (BR) sowie Ralf Blasius als Autor und Regisseur der ZDF-Doku "Terra X: Expedition Deutschland - Eine Zeitreise durch 500 Millionen Jahre".

Hilmer Rolff wurde als Produzent in der Kategorie Information für den n-tv-Mehrteiler "Von Spreewaldgurken bis FKK - Die DDR privat" ausgezeichnet und André Schäfer erhielt den Blauen Panther für seine Leistung als Regisseur und Produzent in der Kategorie Information für die Doku "Willy Brandt - Erinnerungen an ein Politikerleben“ (ARD/WDR). Thomas Liesen wurde als Autor und Realisator in der Kategorie Information für den ARD-Film "Leben, lieben, vergessen - Alzheimer mit 40" ebenso geehrt wie Autor Günter Schütter für den "Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen" (ARD/BR).

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