Wie DWDL.de bereits Ende Mai meldete, wird am 28. Juni aus dem vom Bayerischen Rundfunk betriebenen Bildungskanal BR-alpha der Sender ARD-alpha. Damit wird auch nach außen demonstriert, dass der Sender, der schon seit Januar 1998 besteht, sich unter dem neuen Claim "Die Welt verstehen" auch an Zuschauer außerhalb Bayerns wendet. Mit der Namensumstellung gehen aber auch weitere Änderungen einher. Eine gleich augenfällige Änderung: Statt der "Rundschau" wird künftig bei BR-alpha die "Tagesschau" zu sehen sein - für den Bayerischen Rundfunk eine kleine Revolution, verzichtet der doch auch in seinem Dritten Programm bislang auf die sonst übliche Übernahme der Nachrichten von ARD-aktuell.

Doch das ist natürlich nur ein kleiner Teil, auch allgemein soll der Sender, der weiter ein Ableger des Bayerischen Rundfunks bleibt, für Bildungs- und Informationsangebote der "ARD-Familie" geöffnet werden. So werden etwa auch das WDR-Wissensmagazin "Quarks & Co." sonntags um 15:30 Uhr sowie Kulturformate wie "Metropolis" (sonntags um 16:45) oder ab Herbst auch "Druckfrisch" mit Dennis Scheck (dienstags um 19:30 Uhr) übernommen. Daneben seien aber auch zahlreiche neue Eigenproduktionen geplant, unter anderem auf der werktags um 21:45 Uhr beheimateten "Intermezzo"-Leiste. Dort wird in der sechsteiligen Reihe "Die Magie der Farben" etwa ab Juli die Faszination der Farben beleuchtet. Die Dokureihe "Gefühlswelten" verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse, Alltagsbeobachtungen und religiös-philosophische Sichtweisen zu einem einheitlichen Blick auf den uns oft nicht bewussten Einfluss von Gefühlen.

Eigenproduzierte Doku-Reihen finden freitags um 19 Uhr ihren Platz im neuen Programmschema. Zum Start von ARD-alpha beleuchtet die Reihe "Altruismus vs. Egoismus" mit Forschungsergebnissen aus unterschiedlichen Disziplinen zwei gegensätzliche Prinzipien, die das Menschenbild prägen. "Alois Alzheimer - Verloren im Vergessen" erzählt die Biografie des bayerischen Psychiaters und Neuropathologen, dessen Name sich mit einer schrecklichen Krankheitsdiagnose verbindet. Los geht's hier Ende Juli. Geplant sind unter anderem auch Schwerpunkte zu den beiden Weltkriegen. Ab dem 29. Juni läuft etwa die britische Reihe "The World at War", eine der aufwendigsten jemals produzierten Dokuserien zum Zweiten Weltkrieg, in einer digital restaurierten vollständigen, zehnteiligen Fassung, optional auch im englischen Originalton. Das Angebot an Klassikern im Originalton soll dabei noch ausgebaut werden.

Die neuen Formate "Campus Slams" und "Campus Talks" wollen im wöchentlichen Wechsel jeweils montags um 19.00 Uhr hochkomplexe Sachverhalte so erklären, dass sie auch von Laien und Nicht-Wissenschaftlern verstanden werden. Das Nachtprogramm bestreitet ARD-alpha ab dem 3. Juli immer donnerstags von Mitternacht bis in den frühen Morgen mit "Wissenschaft für Schlaflose". Im Herbst wartet dann noch ein weiteres "Campus"-Format: "Campus Magazin" versteht sich als wöchentliches, aktuelles Hochschulmagazin. Ebenfalls für di ezweite Jahreshälfte vorgesehen ist der Start von "MORA", das der BR als "experimentelles Echtzeitformat, mit dem Programminnovationen emotional, inhaltlich und technisch weiterentwickelt werden", vorstellt.

Bei allen Neuerungen: Einiges aus BR-alpha bleibt aber natürlich trotzdem erhalten. So wird Bob Ross auch künftig am späten Sonntagnachmittag und im Nachtprogramm in "Joy of Painting" an der Leinwand stehen. Die "Space Night" bleibt eebenso im Programm wie "alpha-Centauri" mit Harald Lesch.  Die "Denkzeit" wird nach wie vor samstags um 22.30 Uhr ausgestrahlt, und das "Alpha-Forum" bietet am werktäglichen Abend hintergründige Gespräche mit Gästen aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Sehen kann man ARD-alpha digital via Satellit, Kabel, IPTV und als Livestream im Web. In Bayern wird der Kanal zudem auch analog im Kabel sowie via DVB-T verbreitet. Zum Start gibt's natürlich nicht nur eine neue Website unter ard-alpha.de, auch in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter wird der sender dann vertreten sein.

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