"The Valley" heißt der im Writers‘ Room von "Racconti" entwickelte horizontal erzählte Plot, in dessen Mittelpunkt das Verschwinden eines 16-jährigen Mädchens steht. Im Zuge der Ermittlungen werden die Dorfbewohner mit ihren dunkelsten Geheimnissen und Ängsten konfrontiert. Die Headwriter Giacomo Durzi und Daniel Speck haben das Serienkonzept gemeinsam mit den acht Teilnehmern des diesjährigen BLS Script Labs entwickelt - und auf dem Filmfest München erstmals vor rund 50 ausgewählten Produzenten und Senderverantwortlichen gepitcht. Ursprünglich war das Projekt als Mystery-Serie mit dem Titel "Thresholds" angedacht, im Laufe des Writers‘ Rooms aber zu einer Crime-Serie entwickelt worden.

"Die Serien, die wir lieben, zeichnen sich durch zwei Dinge aus: eine horizontale Erzählung und die Entwicklung im Writers’ Room", so Daniel Speck. "Beides sind auch unsere Prinzipien bei ‚The Valley’. Wir erzählen einen Kriminalfall über die ganze Staffel, und anders als in konventionellen Krimiserien sind unsere Hauptfiguren nicht die Ermittler, sondern die Angehörigen. Besonders inspirierend war für uns, dass sich die Erfahrungen und Erzähltraditionen aus Italien, Deutschland und den USA gegenseitig bereichert haben."

Ebenfalls gepitcht wurden die sieben eigenen Serienkonzepte, die die teilnehmenden "Racconti"-Autoren im Rahmen des Script Lab entworfen haben. Zuvor hatte eine Expertenjury - bestehend aus Ferdinand Dohna (Dog’s Life/EOS Entertainment), Wolfgang Feindt (ZDF/Reihen und Serien), Philipp Steffens (RTL Fiction-Chef), Ludovica Rampoldi (Autorin der Sky Italia-Serien „In Treatment“ und „1992“), Michele Zatta (Rai Fiction), und Barbara Weis (Provinz Bozen, Abteilung Deutsche Kultur) - den Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten "Racconti Development Award" für das beste Serienkonzept gewählt.

Der Award wurde im Anschluss an den Pitch beim BLS-Empfang an die Münchner Autorin Elena von Saucken ("Das Lied in mir") für ihr Konzept "Stairs" verliehen. In der Jury-Begründung heißt es: "’Stairs’ hat ein brillantes Intro, zeigt eine starke weibliche Protagonistin und wirft eine interessante moralische Frage auf. Die Idee dieses Konzeptes ist gleichermaßen aktuell wie originell. Die Geschichte von Ona, die aus ihrer Heimat Mali geflohen ist, mit Nichts anfängt und zu einer machtvollen Drogenbaronin wird, bietet Potenzial für eine TV-Serie. Um das Projekt für eine internationale Koproduktion interessanter zu machen, empfehlen wir, die Serie in Rom anzusiedeln (statt in München, die Red.), was sie attraktiver für den italienischen Markt und für ein internationales Publikum macht."

Christiana Wertz, Head of Film Fund & Commission der BLS, ist mit den Ergebnissen zufrieden: "Die Autorinnen und Autoren haben in den letzten Monaten sehr intensiv an ihren Projekten gearbeitet, und wir sehen in ihnen großes Potenzial, was auch vom großen Interesse am Pitch in München unterstrichen wurde. Einen besonderen Stellenwert hat das gemeinsam im Writers‘ Room entwickelte Projekt 'The Valley'. Die Aufstellung eines Writers‘ Rooms im Rahmen von Racconti war ein wichtiges Experiment für uns, das wir im kommenden Jahr wiederholen werden."

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