Anfang vergangenen Jahres kündigte RTL an, unter dem Titel "Babyboom - Willkommen im Leben" das preisgekrönte britische Format "One Born Every Minute" adaptieren zu wollen. Darin sollten Geschichten rund um das Wunder der Geburt auf der Entbindungsstation eines Krankenhauses erzählt werden. Das Besondere ist die Produktionsweise: Statt mit Kamerateams vor Ort zu sein, wird ein separater Bereich des Krankenhauses mit fest installierten, ferngesteuerten Kameras ausgestattet, wodurch tatsächlich der Alltag ohne Eingreifen der Produktionsteams festgehalten werden soll.
Diskussionen über die Produktionsweise gab es auch in Großbritannien, vor allem aber gab es Lob und Auszeichnungen. In Deutschland hingegen wurde der Berliner Senat durch Schlagzeilen wie "Big Brother im Kreißsaal" in Boulevardmedien aufgeschreckt und wies den landeseigenen Klinikbetreiber an, die Dreharbeiten zu stoppen, bis der - dafür eigentlich nicht zuständige - Aufsichtsrat entschieden hätte. Da die Politik auf Gesprächsangebote von RTL und der Produktionsfirma Shine nicht einging und die Hängepartie die Dreharbeiten ohnehin schon stark in Verzug gebracht hatten, strich RTL schließlich mit dem Hinweis, dass sich Geburten nicht beliebig verschieben ließen, verärgert die Segel.
Nun schafft es "One Born Every Minute" aber doch noch nach Deutschland: Sixx wird ab Oktober die US-Adaption des britischen Originals ausstrahlen, die dort 2011 zu sehen war. Sie läuft im Rahmen eines neuen "Baby-Mittwochs" ab dem 1. Oktober immer mittwochs gegen 22:05 Uhr. Zuvor wird in Doppelfolgen bereits "Eltern gesucht! Mein Baby braucht ein Zuhause" gezeigt. Es handelt sich um das US-Format "I'm Having Their Baby", in der ungewollt schwanger gewordene Frauen eine Adoptionsfamilie für ihr Kind suchen. Mit seinem neu gestalteten Mittwoch tritt Sixx dann übrigens direkt gegen RTL II an, das mit Baby-Themen am Mittwochabend in den letzten Wochen und Monaten bereits sehr gute Erfahrungen gemacht hatte.
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