Nun kann das ZDF die Aufarbeitung des Ranking-Skandals um "Deutschlands Beste!", wo die Ergebnisse eines Internet- und Leser-Votings gar nicht eingegangen waren und die Rangliste einer repräsentativen Umfrage nachträglich manipuliert worden war, langsam abschließen: Nachdem der Fernsehrat aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, folgte er in seiner Sitzung der schon im Juli ausgesprochenen Empfehung des Programmausschusses und missbilligte die Ausstrahlung der beiden Sendungen. Der Fernsehrat hat nun auch offiziell festgestellt, dass die Richtlinien für Sendungen und Telemedienangebote bei "Deutschlands Beste!" verletzt worden waren.

ZDF-Intendant Thomas Bellut erläuterte dem Fernsehrat unterdessen auch noch einmal, mit welchen Maßnahmen man solche Manipulationen künftig verhindern will. Bellut:"Jede Form der Zuschauerbeteiligung bei Rankingshows sowie Bewerbungs-, Auswahl- und Juryverfahren erfolgen künftig nach klaren und transparenten Regeln, die wir in den Sendungen benennen und im Internet veröffentlichen". Die jeweiligen Rahmenbedingungen müssen in einem Projektsteckbrief von Beginn an klar skizziert und mit den Fachbereichen abgestimmt werden.

Das ZDF hatte auch personelle und organisatorische Konsequenzen gezogen. So wurde das Team "Event und Show" innerhalb der Hauptredaktion Show aufgelöst und die Projekte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderen Teams mit klaren Verantwortlichkeiten zugeordnet. Vor dem Fernsehrat betonte Bellut noch einmal, dass jeder ZDF-Redakteur die Pflicht hat, "die Wahrung der Programmrichtlinien auch gegenüber Dritten durchzusetzen und die Glaubwürdigkeit, Seriosität und Verlässlichkeit der ZDF-Programme sicherzustellen".

Der Fernsehrat erklärte unterdessen, dass man die "gründliche Aufarbeitung der redaktionellen Manipulationen durch die Leitung des Hauses" begrüße. Der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz: "Der Fernsehrat hat darauf gedrungen, dass das ZDF Regeln erarbeitet, die derartige Vorfälle in Zukunft verhindern und die Transparenz von Zuschauer-Votings erhöhen sollen. Das Gremium wird darauf achten, dass die Regeln im Sinne der Zuschauer in Zukunft konsequent umgesetzt werden."