In den vergangenen Jahren präsentierte sich das SWR Fernsehen äußerst bunt. Farbige Flächen dominierten den On-Air-Auftritt des öffentlich-rechtlichen Senders. Angst vor Farben hatte man im Südwesten ganz offensichtlich nicht. Umso beachtlicher ist der in dieser Woche eingeleitete Wandel: Deutlich reduzierter präsentiert sich der Sender seither. Die farbigen Flächen wurden nahezu komplett eliminiert und auch das Farbspektrum wurde deutlich beschränkt. Künftig setzt der SWR bei seinem Dritten Programm nur noch auf ein erdiges Orange als "eigenständige, eindeutige Farbe des Programms", womit man auch wieder näher am früher roten Doppelpfeil des Logos ist.

Insgesamt hat man sich beim SWR zum Ziel gesetzt, die Komplexität des Designs zu reduzieren und nur noch auf wenige Elemente zu setzen, die dann aber auch konsequenter zum Einsatz kommen. Prägend sind statt farbiger Flächen nun Linien, die wesentliche Inhalte prägnant fassen sollen. Auch in die Sendungen des SWR Fernsehens werden die neuen Elemente integriert, so etwa bei der neuen "Landesschau Aktuell". Das Logo des SWR Fernsehens wurde ebenfalls bereits angepasst: Wie bis vor einigen Jahren ist der Schriftzug nun wieder in Versalien gesetzt, neu sind aber auch hier die Linien als fassendes Element. Im laufenden Programm verzichtet der SWR zudem nun auf eine Kennzeichnung der Landesprogramme, blendet also konsequent nur das SWR-Logo ein.

SWR Fernsehen Logovergleich© SWR

Im Mittelpunkt des neuen Designs steht das Spiel mit Schriften - gemeinsam mit der gewähtlen Farbe und den Linien erinnert der neue Auftritt von der Gesamtkonzeption her dadurch ein wenig an ProSieben Maxx. Nach wie vor nutzt das SWR Fernsehen die Thesis als Schriftsippe und greift auf verschiedene Schnitte zurück. Zusammen mit charakteristischen Animationen bildet das Schriftspiel die Basis des neuen Designs, das die realen Bilder zum Strahlen bringen soll. On-Air wirkt das deutlich luftiger und dynamischer als bislang - wenn auch vielleicht etwas zu fließend, wenn der Vorspann der Nachrichten im Hintergrund des Moderators endet und dieser sich für den Effekt ins Bild drehen muss.

Bei der neuen "Landesschau aktuell" verzichtet das SWR gleich auf ein eigenes Logo zur Sendung. Eine optische Identität bekommt die Sendung stattdessen durch einen betonten Umgang mit der Schrift und fließenden Animationen, bei denen die Linien wieder im Vordergrund stehen. Nach und nach sollen auch andere Sendungen im SWR Fernsehen an die neue Optik angeglichen werden. Auf die Tube drücken wird der SWR hier aber nicht: Die Anpassungen sollen "sukzessive im Rahmen genereller Überarbeitungen geschehen", heißt es beim Sender. Auch wenn der neue Auftritt und die Integration in die Info-Magazine bereits jetzt einen guten Eindruck macht: Bis alles wieder aus einem Guss ist, dauert es beim SWR Fernsehen noch etwas.