Mit der Musiksendung „Sing meinen Song“ ist Vox in diesem Jahr ein Überraschungserfolg gelungen, der neben guten Kritiken und tollen Einschaltquoten Anfang Oktober auch noch den Deutschen Fernsehpreis abräumte. Durch die Sendung, in der erfolgreiche Musiker Songs von anderen Kollegen interpretieren, führt Xavier Naidoo. Doch der Musiker und Produzent machte zuletzt nicht mit dem Primetime-Erfolg bei Vox Schlagzeilen, sondern einem spontanen Auftritt vor den sogenannten Reichsbürgern in Berlin Anfang Oktober. Es entstand eine Debatte über die Nähe von Naidoo zu Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden.



Nachdem sich Politiker aus Naidoos Heimatstadt von ihm abgewendet hatten und die von ihm mitinitierte Popakademie die Gastdozententätigkeit des Senders bis auf Weiteres aussetzte, erreichte die Debatte auch den Kölner Fernsehsender. Von dort gab es bislang nur knappe Stellungnahmen zum Thema, die Naidoo den Rücken stärkten und seine Teilnahme an der zweiten Staffel von „Sing meinen Song“ bestätigten. In der DWDL.de-Talkshow „Studio D“ äußerte sich Vox-Chefredakteur und -Unterhaltungschef Kai Sturm erstmals ausführlich: „Wir können es nicht ignorieren und den Kopf in den Sand stecken.“ Doch Sorgen macht man sich beim Sender nicht.

„Wenn ich Xavier jetzt nicht kennen würde und so reagieren würde, wie manche Zeitgenossen, die einfach nur eine Zeile in der Zeitung lesen und denken, da steht jetzt die einzige echte Wahrheit, dann würde ich mir Sorgen machen. Aber ich kenne Xavier gut und wir sprechen offen darüber und auch wie das in der Presse aufgearbeitet wird. Xavier hat das uns gegenüber genau eingeordnet, wie er das sieht. Ich unterscheide bei Xavier zwischen ihm als Privatmensch und seiner künstlerischen Tätigkeit. Wir haben überhaupt keine Probleme mit Xavier weiter zu arbeiten.“, erklärt Vox-Mann Kai Sturm. Die weitere Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo stehe für Vox außer Frage.

Und die Schlagzeilen und Berichte halten Sturm auch nicht davon ab. „Mühe macht das ein bisschen, weil viele Fragen haben, wissen wollen ob wir ihn jetzt feuern und förmlich die Schlagzeile suchen. Aber das beeinträchtigt unsere Zusammenarbeit überhaupt nicht“, stellt er klar und ergänzt Kritik an der Berichterstattung: „Was wirklich ein bisschen schade ist, man kriegt in den Medien immer nur einen kleinen Ausschnitt zu hören und die Dinge, die die Schlagzeilen entkräften, die lässt man immer gerne unter den Tisch fallen. Ich kann immer nur sagen: Man sollte sich sein eigenes Bild machen und ehrlich gesagt nicht immer alles glauben, was da so steht als Schlagzeile. Das ist die Erfahrung, die ich daraus mitgenommen habe.“

"Studio D" mit Vox-Chefredakter und -Unterhaltungschef Kai Sturm gibt es am Sonntag beim Medienmagazin DWDL.de. In 35 Minuten geht es um "Die Höhle der Löwen", "Sing meinen Song", Erfolge in der Daytime und manchen Flop dazwischen.