Diesen Auftritt bei Günther Jauch wird Giovanni di Lorenzo so schnell nicht vergessen. In dessen Polittalk hatte der "Zeit"-Chefredakteur im Mai freimütig bekannt, bei der Europawahl gleich zwei Mal seine Stimme abgegeben zu haben. Tatsächlich handelte es sich dabei keineswegs um einen Kavaliersdelikt, sodass wenig später sogar die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen di Lorenzo ermittelte. Wie diese nun gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" mitteilte, ist das Verfahren inzwischen jedoch eingestellt worden.

Der Journalist habe der Zahlung einer Geldauflage zugestimmt, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Wie teuer di Lorenzo seine doppelte Stimmabgabe letztlich zu stehen kommt, ließ sie zwar offen, sprach aber von einem "namhaften Betrag", den der "Zeit"-Chefredakteur bezahlen müsse. Giovanni di Lorenzo hatte im Mai erklärt, bei der Europawahl sowohl in Deutschland als auch in Italien abgestimmt zu haben. Unterstützung erhielt er damals übrigens von Günther Jauch, der die anschließende mediale Aufregung als "absurd" kritisierte.

Di Lorenzo selbst entschuldigte sich übrigens schnell. "Mir tut es aufrichtig leid", erklärte er nach seinem denkwürdigen Geständnis bei Jauch. "Mir war nicht bewusst, dass man bei der Europawahl nicht in zwei Ländern abstimmen darf. Hätte ich es gewusst, hätte ich es nicht getan und natürlich auch nicht in der Sendung von Günther Jauch erzählt."

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