Abgewählt: Das ZDF setzt "Kanzleramt" nicht fort

Foto: ZDFWährend im echten Leben Bundeskanzler Schröder noch um seinen Verbleib im Kanzleramt kämpfen kann, hat der TV-Kanzler Klaus J. Behrendt die Wahl bereits verloren: Immer weniger wollten ihn zuletzt in der Serie "Kanzleramt" sehen, weshalb das ZDF nun folgerichtig ankündigte, keine weiteren Staffeln der Politserie zu drehen.

Dies wurde mittlerweile von ZDF-Sprecher Alexander Stock nach einem entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bestätigt und verwundert kaum: Während die erste Folge noch von 4,85 Millionen Zuschauer angesehen wurde, wurden zuletzt nur noch 1,6 Millionen Zuschauer ab drei Jahren gezählt. Der Marktanteil lag bei miserablen 5,7 Prozent.

Als das ZDF die Serie vorstellte, war von einer zweiten und dritten Staffel noch fast wie von einer Selbstverständlichkeit die Rede. Der fehlende Erfolg liegt für ZDF-Programmchef Bellut jedoch nicht in mangelnder Qualität: "Es liegt vor allem daran, dass Politik als unterhaltender Stoff den deutschen Zuschauern nur schwer zu vermitteln ist."

"Wir werden aber nicht nachlassen, innovative Programme wie das ,Kanzleramt' auch im Serienbereich weiterhin zu versuchen", gibt sich Bellut weiter überzeugt. Immerhin: Im Gegensatz zum echten Leben, in der die Regierung die Legislaturperiode um ein Jahr verkürzen will, beendet das ZDF die Serie trotz schlechter Quoten wenigstens nicht vorzeitig: Die 12 Folgen der ersten Staffel werden wie geplant gezeigt.